"Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen."
(Dietrich Bonhoeffer)
Sheryl Sandberg und ein Fehler, der Millionen gekostet hat
Es passierte im Jahre 2003. Sheryl Sandberg, damals 37-jährige Vizepräsidentin bei Google, hat an einem Projekt gearbeitet. Um Erfolg zu erzielen, ist sie ein Risiko eingegangen. Am Ende hat das Projekt das Unternehmen einige Millionen USD zu viel gekostet.
Während der Projektbesprechung mit Larry Page, dem CEO von Google, hat sie zugegeben, dass sie einen Fehler gemacht hat – eine zu schnell getroffene Entscheidung, die das Unternehmen bares Geld gekostet hat. Sie war sehr überrascht, als Page ihr sagte, er sei froh, dass sie diesen Fehler begangen habe. Er wolle lieber eine Firma leiten, in der sich alles zu schnell bewege und zu viele Dinge gemacht werden, als eine Firma, wo jeder zu vorsichtig sei und in der zu wenig gemacht werde. Wenn also keine Fehler gemacht werden, bedeutet das, dass die Organisation nicht risikofreudig genug ist.
Sheryl Sandberg hätte einfach sagen können, dass alles prima läuft, dass sie lediglich mehr Zeit und mehr Budget brauche, um das Projekt zu Ende zu bringen. Sie hätte auch die Schuld jemandem anderen zuweisen können. Stattdessen hat sie sich entschieden zu gestehen, dass sie einen Fehler gemacht hat.
Aus Fehlern werden Erfolge
Was passierte danach? Sandberg konnte mehrere Erfolge auf den Weg bringen; u. a. das bekannte Google Adwords-Programm, das die kostenpflichtige Werbung mit den Google-Suchergebnissen verbindet.
Dies hat dem Unternehmen ermöglicht, aus der Suchmaschine ein hochprofitables Geschäft zu machen. Und wie die ehemalige Vizepräsidentin von Google und jetzt Geschäftsführern von Facebook selbst sagt, der Erfolg von Google Adwords wäre nicht möglich gewesen, wenn sie Angst vor Fehlern gehabt hätte.
Ungesunder Konservatismus tut einem nicht gut…
Naja, das ist noch nicht das Ende der Geschichte. Am Anfang wurde Google von den IT-Giganten, wie AOL, Microsoft und Yahoo einfach ignoriert. Während Google kostenlos war (und dabei bessere Suchergebnisse lieferte), basierten die anderen Suchdienste auf einem Geschäftsmodell, bei dem die Inhaber der Websites Gebühren für die höhere Position auf der Suchergebnisliste zahlen mussten.
Die Adwords-Erfolgstory hat die Welt rapide verändert. Als sich jeder Dritte von vier Internetnutzern für Google als Suchmaschine entschieden hatte, war es für die Giganten schon viel zu spät, um Google einzukaufen oder eine Kooperation zu schließen. Und so hat Google die Wettbewerbsrallye gewonnen.
Wenn die Unternehmen in den innovativen Branchen (wie die Konkurrenten von Google) so konservativ und risikounfreundlich denken, ist die Angst vor Fehlern in den traditionellen Industrien noch stärker.
Und… Was denken Sie? Haben Sie weiterhin Angst vor Fehlern? Oder erkennen Sie die Möglichkeit, etwas Neues auszuprobieren, aus Fehlern zu lernen, um in Zukunft bessere Ergebnisse zu erzielen? Lassen Sie mich noch den erfolgreichen Henry Ford zitieren: "Unsere Fehlschläge sind oft erfolgreicher als unsere Erfolge."