So erkennen Sie Stärken verschiedener Mitarbeitertypen

Unternehmen können bei der Besetzung einer Stelle in der Regel aus einer Vielzahl an Bewerbern wählen. Um den geeigneten Kandidaten für eine Stelle zu finden, sollten bei der Bewerberauswahl verschiedene Punkte beachtet werden.

Jedes Unternehmen benötigt gut qualifizierte und hoch motivierte Mitarbeiter. Aus diesem Grund sollte ein Unternehmen bereits bei der Einstellung eines Mitarbeiters darauf achten, dass der Bewerber den Ansprüchen des Unternehmens genügt.

Um sicherzugehen, dass man einen passenden Mitarbeiter einstellt, muss das Unternehmen im ersten Schritt die Anforderungen an einen Bewerber festlegen. Dabei ist festzuhalten, welche fachlichen, persönlichen und sozialen Kompetenzen ein Stelleninhaber besitzen muss.

Im nächsten Schritt sind die gewünschten Kompetenzen mit den Kompetenzen der Bewerber abzugleichen. Es ist somit zu überprüfen, welche Bewerber die Anforderungen an eine Stelle erfüllen. Zu diesem Zweck sollte ein Unternehmen folgende Dokumente sichten:

  • Zeugnisse und Zertifikate
  • Arbeitsproben
  • Beurteilungen und Arbeitszeugnisse

Zeugnisse und Zertifikate geben einen guten Aufschluss darüber, welche theoretischen Kenntnisse sich ein Bewerber in der Vergangenheit angeeignet hat. Sie sagen jedoch nur bedingt etwas darüber aus, wie ein Bewerber seine vorhandenen Kenntnisse im Arbeitsalltag umsetzen kann. Deshalb sollten im Rahmen der Überprüfung der Fachkompetenz nicht nur die Zeugnisse und Zertifikate, sondern auch die Arbeitsproben, Beurteilungen und Arbeitszeugnisse berücksichtigt werden. Aus diesen ist nämlich zu entnehmen, über welche Fähigkeiten und Fertigkeiten ein Bewerber verfügt.

Die Sprache im Arbeitszeugnis verstehen und den Mitarbeitertyp erkennen

Das Arbeitszeugnis ist für die Beurteilung eines Bewerbers besonders gut geeignet. Der Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass in einem Arbeitszeugnis in der Regel:

  • die Leistungsfähigkeit eines Mitarbeiters beschrieben wird
  • die Leistungsbereitschaft eines Mitarbeiters umschrieben wird
  • das soziale Verhalten eines Mitarbeiters festgehalten wird

Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass in Deutschland ein Arbeitszeugnis grundsätzlich positiv zu formulieren ist. Aus diesem Grund wird in einem Arbeitszeugnis nie direkt stehen, dass ein Mitarbeiter faul und unmotiviert oder unfähig ist. Nichtsdestotrotz kann man solche Tatsachen aus einem Arbeitszeugnis entnehmen.

So deutet zum Beispiel die Formulierung "Der Mitarbeiter bemühte sich, die ihm übertragenen Aufgaben zu erfüllen." darauf hin, dass der Mitarbeiter den Ansprüchen an die Stelle nicht gerecht wurde. Andere Angaben im Arbeitszeugnis, wie zum Beispiel der Hinweis, dass ein Mitarbeiter sehr "selbstbewusst" oder "kommunikativ" ist, sind Anzeichen dafür, dass ein Mitarbeiter überheblich oder geschwätzig ist.

Manche Mitarbeiter werden weggelobt

Ein Arbeitszeugnis ist grundsätzlich eine gute Möglichkeit, um einen Bewerber näher kennenzulernen. Allerdings gilt zu beachten, dass auch ein Arbeitszeugnis nur bedingt aussagefähig ist. In einigen Fällen möchten Unternehmen, dass ein Mitarbeiter freiwillig ausscheidet. Damit dies gelingt und die Mitarbeiter einen neuen Arbeitgeber finden, werden zum Teil besonders gute Arbeitszeugnisse erstellt.

Aufgrund dieser Tatsache sollte sich ein Unternehmen bei der Auswahl eines Bewerbers nicht allein auf die Beurteilungen im Arbeitszeugnis verlassen. Vielmehr empfiehlt es sich, mit den Bewerbern ein Vorstellungsgespräch zu führen. Alternativ zu einem reinen Vorstellungsgespräch ist auch eine Ergänzung in Form eines  Assessment-Centers oder eines Probearbeitstages denkbar. Diese Varianten ermöglichen es dem Unternehmen, einen Bewerber besser kennenzulernen und vor der Einstellung bereits zu erkennen, um welchen Mitarbeitertyp es sich handelt.