So einfach ist Marketing

Marketing ist, wenn man ein Produkt hat und weiß, wer es kaufen möchte. Nun muss man lediglich nur noch wissen, wo sich dieser Käufer befindet, um an ihn heranzutreten. Ein Beispiel: Sie haben eine Rolex. Diese werden sie sicherlich nicht für 9,99 Euro verkaufen, sondern wesentlich mehr dafür haben wollen. Also wissen Sie auch, dass Ihr Käufer das Geld besitzen muss.

Dementsprechend kennen Sie die Gesellschaftsschicht, in der sich Ihre Käufer befinden, in der sie sich bewegen. Es hat also wenig Sinn, eine Werbung in einem Bus zu schalten, hier wären die Streuverluste viel zu hoch. Also sollte man seine Kunden dort suchen, wo sie sind und dort Werbung schalten, so hält man die Kosten gering und auch den Streuverlust der Werbung.

Selbstverständlich liegt hier der Teufel im Detail. Bei den meisten Existenzgründern geht es nicht um ein so eindeutiges Produkt, wie ein Luxusartikel, sondern eher um eine Dienstleistung.

Ich höre immer wieder als Existenzgründerberaterin, dass es ein Produkt oder eine Dienstleistung ist, die ja so ziemlich jeder braucht.

"Jeder" ist aber zu unpräzise. Man muss versuchen genau zu lokalisieren, wer der Kunde ist und was für Bedürfnisse dieser potentielle Kunde hat, vor allem ob mein Produkt oder meine Dienstleistung diese zu erfüllen vermag.

Sie müssen sich demnach genau fragen und auch ergründen, was kann ich anbieten, worin bin ich gut und was beherrsche ich perfekt. Danach muss man herausfinden, wer braucht das, was ich anbiete. Hier muss man ehrlich zu sich selbst sein um später keine Bruchlandung zu erleiden.

Zu ergründen, was man kann und worin man Meister ist, ist leicht, das kann jeder für sich selbst herausfinden, Freunde und Bekannte fragen, ob dem wirklich so ist und im Zweifelsfall kann man sich auch testen, zertifizieren oder prüfen lassen. Hier stehen dann in entsprechenden Fällen, beispielsweise die Dekra oder der TÜV zur Verfügung, die auch Dienstleistungsqualitäten prüfen und zertifizieren.

Ergründen Sie die Bedürfnisse Ihrer Kunden

Schwerer ist es, die Bedürfnisse der potentiellen Kunden zu ergründen. Wer weiß denn, was die Kunden wollen und brauchen? Richtig! Der Kunde selber.

Man muss nun einen Fragekatalog erstellen. Hier sollte man sich professionelle Hilfe holen, um eine optimale Kombination von offenen und geschlossenen Fragen zu erhalten, sowie Suggestivfragen zu vermeiden um ein auswertbares Ergebnis zu erzielen. Das soll nicht bedeuten, dass Sie Tausende von Euro ausgeben, um ein Marktforschungsinstitut zu beauftragen. Man braucht nur einen Fragenkatalog und eine Genehmigung, an geeigneter Stelle die Befragung durchzuführen. Beim Auswerten kann man sich dann wieder helfen lassen oder es auch selbst durchführen, mit einer klassischen Stichliste oder einem Computer-gestützten Auswertungsverfahren.

Wenn es möglich ist, sollte man sich schon vorhandener Ergebnisse bedienen. Es gibt die schon erwähnten Marktforschungsinstitute, die ihre Ergebnisse, teilweise kostengünstig, zur Verfügung stellen. Weitere Informationsquellen stellen die Kammern da, das statistische Bundesamt oder Veröffentlichungen von Kapitalgesellschaften.

Nur wenn man die Bedürfnisse der potentiellen Kunden ermittelt, kann man Werbung zielpunktgenau anwenden und auch viel damit erreichen.