Aufgaben delegieren – das ist ein Muss für Führungskräfte. Damit sie genug Zeit für ihre Führungsaufgaben haben. Aber delegieren ist unendlich schwer. Wer gibt schon gern Aufgaben an andere ab? Selber machen geht schneller und ist besser. So beruhigt sich manche Führungskraft und stöhnt weiter vor Arbeitsüberlastung. Machen Sie es besser und delegieren Sie ab sofort!
Trennen Sie Führungsaufgaben von Sachaufgaben
Überlegen Sie, welche Ihrer Aufgaben Führungsaufgaben im eigentlichen Sinn (z.B. Mitarbeitergespräche) sind. Führungsaufgaben sind nicht delegierbar. Und welches sind Sachaufgaben, die auch andere übernehmen könnten? Prüfen Sie, welche Routinearbeiten guten Herzens auf Ihre Mitarbeiter delegiert werden können.
Warum gerade ich?
Fragen Sie sich bei jeder Aufgabe, die ansteht: Warum gerade ich? Kommen Sie zu dem Schluss, dass ihre Mitarbeiter die Aufgabe genauso gut – oder gar besser – erledigen können, delegieren Sie diese Aufgabe. Seien Sie kritisch zu sich selbst: Ist es wirklich nötig, Aufgaben mit nach Hause zu nehmen? Oder wäre es sinnvoller, zu überlegen, was davon besser von einem Mitarbeiter übernommen werden könnte.
Müssen Sie Mädchen für alles sein?
Ziehen Sie klare Grenzen: Arbeitsbereiche, die Sie abgegeben haben, sind nicht mehr Ihr Job. Lassen Sie sich nicht immer wieder – nach dem Motto: „Ach, kannst du mir schnell mal helfen“ – in Arbeiten hineinziehen, die nicht mehr in Ihren Verantwortungsbereich fallen. Unersetzbar sein ist schön – oder?
Seien Sie einmal ehrlich: Es ist doch toll, wenn Sie immer wieder von Kollegen und Mitarbeitern um Mithilfe gebeten werden. Das Gefühl, unersetzbar zu sein, kann beflügeln. Aber Achtung: Immer wieder um Hilfe gebeten zu werden, bedeutet meist auch, mehr Aufgaben zu übernehmen als notwendig und leistbar. Setzen Sie also Grenzen für sich, was Sie an Arbeiten übernehmen wollen und können.
Wenn Führungskräfte Feuerwehr spielen
Führungskräfte sind oft die Feuerwehr im Team. Wenn Mitarbeiter krankheits- oder urlaubsbedingt ausfallen, sind viele Führungskräfte die ersten, die diese Lücke stopfen. Die Frage, wer denn dann das Team führt, wer für Koordination und Überblick sorgt, wird dann mit einem Achselzucken quittiert. „Na, einer muss ja die (Sach-)Arbeit tun“. Führungsaufgaben bleiben dann liegen. Prüfen Sie also zuerst alle Möglichkeiten der Arbeitsverteilung und springen Sie nur dann ein, wenn alle anderen Möglichkeiten wirklich erschöpft sind.
Wer ist der Beste im ganzen Team?
Manche Führungskräfte halten sich für die besten Experten in ihrem Team – oder haben zumindest den Anspruch, dies zu sein. Heutzutage sind die Aufgaben aber in der Regel so differenziert, dass einer nicht alles alleine tun kann. Und schon gar nicht als der Rundumexperte. Setzen Sie als Führungskraft Vertrauen in Ihre Mitarbeiter, dass jeder einzelne der Experte für seine Aufgabe ist. Dann fällt es Ihnen leichter, sich von dem Anspruch, selber der beste Edel-Sacharbeiter zu sein, zu verabschieden und entsprechend Aufgaben bei Ihren Mitarbeitern zu belassen.
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