So bereiten Sie Ihr Kreditgespräch richtig vor

Wenn Banken Kreditanträge ablehnen, liegt das nicht nur an den Banken und den Vorgaben durch Basel II. Nach einer aktuellen Umfrage der IHKs geht jeder zweite Gründer schlecht vorbereitet ins Kreditgespräch.
In diesen 4 Schritten bereiten Sie Ihr perfektes Kreditgespräch vor:
1. Richtige Bank auswählen
Einen Kreditantrag sollten Sie nicht nur bei Ihrer Hausbank stellen. Überlegen Sie, an welche anderen Institute Sie sich außerdem wenden können. Mit mehreren Anträgen erhöhen Sie Ihre Chance auf einen Kredit. Zusätzlich bekommen Sie Vergleichsangebote und können sich dann für das beste entscheiden. Für einen Antrag kommen vor allem Sparkassen und Volksbanken infrage, weil die am ehesten Kleinkredite vergeben.
Kreditanträge – besonders Anträge auf Förderkredite – sollten Sie bei einer größeren Filiale stellen. In der dortigen Kreditabteilung können Sie sich direkt an spezialisierte Firmenkundenbetreuer wenden.
2. Rechtzeitig Termin für Kreditgespräch vereinbaren
Vereinbaren Sie den Termin für ein Kreditgespräch mit einem Vorlauf von mindestens 2 Monaten. So haben Sie noch Zeit, Ihre Unterlagen für den Antrag vorzubereiten. Fragen Sie im Telefonat,
  • welche Unterlagen das Kreditinstitut von Ihnen benötigt,
  • wer Ihr Ansprechpartner ist,
  • bis wann Sie Unterlagen ggf. vorab schicken sollten, damit auch die Bank sich auf das Kreditgespräch vorbereiten kann.
3. Unterlagen für das Kreditgespräch vorbereiten
Stellen Sie alle Unterlagen für die Bank zusammen. Beachten Sie: Jedes Kreditinstitut kann etwas andere Unterlagen verlangen. Fragen Sie deshalb jeweils, was Sie konkret einreichen sollen. Wichtig: Alle Unterlagen müssen aktuell sein. Besorgen Sie sich also neueste Zahlen, und aktualisieren Sie Ihren Businessplan etc.
4. Bereiten Sie sich auf kritische Nachfragen vor
Im Kreditgespräch wird der Banker Näheres zu Ihren Unterlagen wissen wollen – vor allem zu Schwachstellen. Bereiten Sie sich auf Fragen zu
  • der Entwicklung von Markt und Branche,
  • Risiken bei erkennbaren Lieferanten- oder Kundenabhängigkeiten, wenn Sie z.B. mehr als 30 % Ihres Umsatzes mit einem Kunden erwirtschaften,
  • dem Produktnutzen: Warum sollte ein Kunde gerade Ihre Produkte/Dienstleistungen kaufen?
  • Ihrem Personal: Qualifizierung, Fluktuation, Alter,
  • der Notfallplanung: Wie haben Sie vorgesorgt, falls Ihnen etwas passieren sollte?
  • der Ertragslage: Ursachen für Umsatzeinbrüche, Ursachen für auffällig hohe Kosten, z.B. für Miete,
  • Ursachen für Gewinneinbrüche bzw. Verluste,
  • Ihrer Vermögenslage: Welche Sicherheiten können Sie bieten?
  • Ihrer Finanzlage: Ursachen für lange Zahlfristen von Kunden, Auffälligkeiten in der Kontoführung, z.B. permanente Inanspruchnahme von Kontokorrentkrediten, Aufnahme von zusätzlichen Krediten bei anderen Banken,
  • Fragen zum Investitionsvorhaben und zur geplanten Finanzierung: Art, Höhe, Nutzen, Wirtschaftlichkeit, Sicherheiten.