Smalltalk zur Buchmesse

Smalltalk-Thema 1: Die Buchmesse wird 2009 Sechzig
Vor sechzig Jahren öffnete zum ersten Mal die Frankfurter Buchmesse ihre Pforten – damals noch in der ehrwürdigen Paulskirche. Noch immer waren in der Mainmetropole nicht sämtliche Trümmer beseitigt, die ihr der Zweite Weltkrieg hinterlassen hatte, als sich im Herbst 1949 die Deutschen ihres alten Ehrentitels als Volk des Buches entsannen.

Schließlich hatte keine dreißig Kilometer flussabwärts Johannes Gutenberg den Buchdruck erfunden und die alte Messestadt Frankfurt sich in der Folgezeit rasch zum Bücherumschlagplatz Nummer eins in Europa entwickelte. Bei der ersten Nachkriegsbuchmesse lautete das Motto noch "Mut zur Improvisation".

Smalltalk-Thema 2: Die Buchmesse 1949 und heute
Zur Schau gestellt wurden die Bücher vor sechzig Jahren auf schräg gestellten Schaltafeln, wie sie sonst auf dem Bau verwendet werden. Immerhin präsentierten sich 200 deutsche Verlage, und 14.000 Besucher kamen. Inzwischen kommen 20-mal so viele, um sich die Neuheiten der rund 7.000 Aussteller anzuschauen. Und längst ist nicht mehr alles, was dort gezeigt wird, zwischen zwei Buchdeckel gepresst.

Die Skepsis gegenüber einem einstigen Schreckgespenst, berichtet die messeeigene Webseite, "weicht immer mehr wirtschaftlichen Interessen, das Phänomen Digitalisierung wird zunehmend als Chance begriffen. Auch auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse werden die neuesten Entwicklungen wieder einen Schwerpunkt ausmachen."

Smalltalk-Thema 3: Die Buchmesse und ihr Gastland China
Das Gastland der Buchmesse 2009 ist China. Im fernöstlichen Riesenreich wurde schließlich der Buchdruck lange vor Johannes Gutenbergs segensreicher Tätigkeit erfunden, vermutlich bereits in der Mitte des 11. Jahrhunderts. Aus China stammt auch die folgende Mahnung an alle Bildungsunwilligen: "Hast du drei Tage kein Buch gelesen, werden deine Worte seicht."

Nun ja, ganz so eng müssen Sie die Sache mit dem Lesen nicht sehen. Schließlich gibt es noch andere Wissensquellen, mit deren Hilfe Sie sich recht umfassend informieren können – etwa das eBook. Wer Bücher hat, das wusste man auch schon im alten China, ist glücklich. Wer keine nötig hat, ist glücklicher.