Smalltalk über seltsame Silvesterbräuche

Das neue Jahr wird in vielen Ländern mit einem Feuerwerk begonnen. Warum ist das so? Vielleicht weiß Ihr Smalltalk-Gesprächspartner eine Antwort. Ein Grund für den lauten Jahresabschied könnte sein, die mit Silvester verbundenen trüben Gedanken zu verscheuchen.

Smalltalk-Frage: Warum werden viele Menschen an Silvester trübsinnig?

An Silvester wird viel Alkohol getrunken. Ob der die Trübsal anlässlich des wieder einmal zu Ende gehenden Jahres beseitigen soll? „Es liegt in diesem Vergänglichkeitsgedanken, der wohl jeden in der letzten Jahresstunde erfasst, etwas Ungeheures, wovor unsere Seele erschrickt.“ Das schrieb der Schriftsteller Theodor Storm anlässlich des Jahreswechsels.

Wird Ihr Smalltalk-Partner in den letzten Stunden des Jahres ähnlich nachdenklich? Oder geht es ihm eher wie Johann Wolfgang von Goethe? Unser Dichterfürst wurde immer erst nach dem Silvesterfeuerwerk aktiv. Der Grund lag im Aberglauben des Poeten: Für Goethe hatte das erste Wort, das er im neuen Jahr hörte, enorme Bedeutung. Er schrieb es sofort auf und interpretierte es hinsichtlich seiner persönlichen Zukunft für die nächsten zwölf Monate.

Smalltalk über Silvester und Aberglaube

Ganz anders gestrickt war Goethes norwegisches Pendant: Henrik Ibsen vermied zu Silvester komplett den Anblick von Tinte und Papier. Damit wollte der Dramatiker einer Schwächung seiner Schaffenskraft als Schriftsteller vorbeugen.

Völlig schnuppe waren solche Überlegungen Enrico Caruso. Doch abergläubisch war der italienische Tenor mindestens so sehr wie Goethe. Caruso bevorzugte an Silvester einen Aufenthalt in nordischen Ländern. In der Gesellschaft von blonden Menschen, so seine Feststellung, hatte er in seine erfolgreichsten Jahre hineingefeiert. War er an Silvester mit Dunkelhaarigen zusammen, folgten überwiegend unglückliche zwölf Monate.

Widmen Sie sich im Jahresend-Smalltalk schließlich Ihrem Gegenüber

Storm, Goethe, Ibsen, Caruso: Alle bekamen es angesichts des zu Ende gehenden Jahres mit der Angst zu tun. Und Ihr Smalltalk-Gesprächspartner? Ist er auch abergläubisch? Fragen Sie ihn, ob er den letzten Abend im Jahr nach einem bestimmten Ritus verbringt.

Ganz gleich, wie Ihr Gegenüber das alte Jahr aus- und das neue anklingen lässt: Wünschen Sie ihm, dass er gut hinein rutscht!

Bildnachweis: bernardbodo / stock.adobe.com