Smalltalk über Island

Ab Mitte Juni bereiten sich die nördlichen Bundesländer auf die Sommerferien vor. Nicht immer geht es in den Süden. Sondern gerne auch in den hohen Norden. Warum nicht mal nach Island? Der 17. Juni ist der Nationalfeiertag des kleinen Inselvolks. Und liefert ein spannendes Smalltalk-Thema!

Ein paar Smalltalk-Fakten über Island

Island liegt 1000 Kilometer nördlich von Irland. Das Eiland ist um ein Drittel größer als die grüne Insel. Mit 300 000 Einwohnern besitzt Island freilich gerade mal ein Dreizehntel der irischen Bevölkerung. Bis vor kurzem war Island eine Insel der Seligen: Es gab kaum ein Land in Europa mit einem größeren Pro-Kopf-Einkommen. Entsprechend hoch waren die Preise. Das alles hat sich seit der Banken- und Wirtschaftskrise radikal geändert. Jetzt hat Island eine der weltweit höchsten Pro-Kopf-Verschuldungen.

Sprechen Sie im Smalltalk aber auch die positiven Dinge an. Etwa den Nationalfeiertag! Bis zum 17. Juni 1944 gehörte Island zu Dänemark. Seitdem ist das Inselvolk unabhängig. Und sehr stolz auf seine Freiheit!

Smalltalk über das vielleicht gebildetste Volk Europas

Island verfügte ursprünglich über keine eigene Bevölkerung. Die Insel wurde erst im Mittelalter von Norwegen aus besiedelt. Trotzdem entwickelten die Isländer sehr früh eine eigene Schriftsprache. Den Vorsprung gegenüber anderen Ländern hielten sie bis heute. In keinem anderen Volk der Welt ist die Dichte an Schriftstellern so hoch. Manche wurden sogar zu Nationalhelden. Kennt Ihr Smalltalk-Gegenüber einen von ihnen?

Isländische Schriftsteller bieten eine gute Smalltalk-Grundlage

Egill Skallagrímsson und Snorri Sturlusson verfassten im 10. beziehungsweise 12. Jahrhundert Chroniken ihres Landes. Jon Sigurdsson sammelte und archiviere die altisländischen Handschriften und leitete die Loslösung von der jahrhundertelangen dänischen Kolonialherrschaft ein. Jónas Halgrimsson begründete die isländische Romantik und verfestigte das Nationalbewusstsein. Der Nobelpreisträger Halldór Laxness ist wohl der berühmteste Isländer des 20. Jahrhunderts. Die berühmteste Isländerin des 21. Jahrhunderts gibt es auch schon: Die Sängerin Björk Gudmundsdóttir. Sie singt – und schreibt nebenbei auch ganz erfolgreich.

Ein wenig Nervenkitzel für Ihren Smalltalk

Island weist spektakuläre Landschaften auf. Sie zu erforschen ist nicht ganz ungefährlich. Manche warten mit sehr bizarren Todesfällen auf. Klar, wird Ihr Smalltalk-Gesprächspartner jetzt einwenden, dass die vielen Islandkrimis ja irgendwoher ihre Berechtigung haben müssen! Doch weit gefehlt: Durch Menschenhand stirbt im Schnitt jährlich nicht mal einer der 320 000 Inselbewohner. Eher schon durch die Natur: Menschen fallen in Gletscherspalten, verlaufen sich im plötzlich aufkommenden Nebel und erfrieren. Für diesen Tod gibt es auf Isländisch den Ausdruck ath vertha úti, Wörtlich bedeutet das: draußen bleiben.

Doch sie können im Smalltalk sogleich Entwarnung geben. Wer vorsichtig ist, dem passiert in der Regel nichts. Und wer unvermutet in Gefahr kommt, kommt auch meistens wieder raus. Dafür sorgen nicht zuletzt die 99 Rettungsmannschaften auf der Insel. In Island, so das Fazit, lässt es sich auch úti ganz gut aushalten.