Smalltalk über die kürzeste Nacht des Jahres

Die Schweden feiern im Mittsommer durch. In Lettland machen Sie die Johannisnacht zum Tage. In Luxemburg ist der 23. Juli der höchste Feiertag. Das alles sind Themen für Ihren Smalltalk - passend zum Höhepunkt des Sommers!

Beginnen Sie den Smalltalk im Hohen Norden

Früher feierten die Schweden Mittsommer in der Johannisnacht. Das war die Nacht zum 24. Juni. Später gingen sie zum 21. Juni über. An diesem Tag steht die Sonne am höchsten. Und die Nacht ist die kürzeste des Jahres. Dann erreicht die Sonne den nördlichen Wendekreis. Der 21. Juni ist daher der astronomische oder kalendarische Sommeranfang. Doch auch ihn zelebrieren die Schweden nicht mehr. Aber warum?

[adcode categories=“kommunikation,smalltalk“]

Eine solche Frage Ihres Gegenübers können Sie ebenfalls im Smalltalk
beantworten. Schuld ist das moderne Berufsleben. Die Schweden feiern
lieber, wenn sie am nächsten Tag nicht zur Arbeit oder in die
Schule müssen. Deshalb fällt die offizielle Mittsommernacht stets auf das erste
Wochenende nach dem 21. Juni.

Setzen Sie den Smalltalk diesseits der Ostsee fort

Reisen Sie im Smalltalk südlich. Jenseits der Ostsee liegt Lettland.
Jedenfalls von Schweden aus gesehen. In dem baltischen Land ist das
Johannisfest nach wie vor der höchste Feiertag.

Die Festlichkeiten beginnen am Vorabend des 24. Juni. Dann flechtet
sich die holde Weiblichkeit Wiesenblumen ins Haar. Ihr männlicher
Widerpart setzt sich einen Eichenlaubkranz auf. Eigentlich darf er das
nur, wenn er Janis heißt. Um mögliche Wettbewerbsnachteile zu vermeiden,
heißt freilich in der kürzesten Nacht jeder männliche Lette Janis.
Später wird sich um das Johannisfeuer gruppiert oder in eine dunkle Ecke
im Schatten desselben zurückgezogen. Neun Monate später steigen in
Lettland die Geburtenzahlen für kurze Zeit sprunghaft an.

Beenden Sie den Smalltalk in Luxemburg

Luxemburg hat seinen Nationalfeiertag aus rein klimatischen Überlegungen gewählt. Es ist der 23. Juni. Ursprünglich war der Nationalfeiertag identisch mit dem Wiegenfest des jeweiligen Throninhabers. Und jetzt wird es im Smalltalk etwas kompliziert: Im Fall der drittletzten Regentin war dies der 23. Januar. Doch muss es während Großherzogin Charlottes 45-jähriger Herrschaft einige lausig kalte Winter gegeben haben. Jedenfalls kamen die Luxemburger auf die Idee, ihr höchstes Staatsfest in einen angenehmeren Monat zu verlegen. Nur den 23. Tag hielten sie bei.

So gilt seit 1963, was sich in der luxemburgischen Version der Online-Enzyklopädie Wikipedia wie folgt liest: "De Lëtzebuerger Nationalfeierdag gëtt fir d’éischt am Summer gefeiert, amplaz am Wanter." Aus dem ‚fürs erste‘ ist mittlerweile ein halbes Jahrhundert geworden. Daher ist zu vermuten, dass dieses Provisorium weiter Bestand haben wird.