Smalltalk über den tragischen Tod zweier junger Dichter

Der 16. Januar ist ein besonderer Tag der deutschen Literatur. Es ist der Tag, an dem zwei Dichter gemeinsam starben. Die Tragödie geschah anno 1912. Sie hatte auch komische Züge. Daher eignet sie sich für Ihren Smalltalk.

So beginnen Sie Ihren Smalltalk

Wenn der Vater Staatsanwalt und Militär ist, hat es der Sohn nicht leicht mit seinen schöngeistigen Neigungen. Mit zwölf begann Georg Heym erste Gedichte zu schreiben. Die stießen im Elternhaus auf wenig Gegenliebe. Zumal die schulischen Leistungen mangelhaft waren. Mit Ach und Krach bestand Heym das Abitur. Um dem Vater doch noch zu gefallen, begann er ein Jurastudium. Bis zum ersten Staatsexamen hielt er durch.

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Nebenbei schrieb Heym weiter Gedichte. Und spielte Tennis. Im Berliner Club Blau-Weiß lernte er den Menschen kennen, der Schuld an seinem frühzeitigen Tod war. Jetzt kommt im Smalltalk die Rede auf den zweiten Dichter.

Smalltalk über den Beginn einer verhängnisvollen Freundschaft

Ernst Balcke war wie Heym 1887 geboren. Im Gegensatz zu diesem konnte er bereits erste Erfolge aufweisen. Balcke ermunterte Heym, seine Versuche zu veröffentlichen. Doch nur die Schülerzeitung biss an. Während des Studiums in Würzburg dichtete Heym ebenso munter wie erfolglos weiter. Bald sorgte der strenge Vater für die Rückkehr nach Berlin. Dort glaubte er den Filius besser unter Kontrolle zu haben.

Im Neuen Club kam Heym wieder mit Balcke zusammen. Dort trafen sich die expressionistischen Künstler der Hauptstadt. Der Kunst tat’s gut. 1911 endlich wurde ein kompletter Gedichtband von Heym gedruckt. Der ewige Tag erschien im renommierten Verlag Ernst Rowohlt. Selbst beruflich schien es aufwärts zu gehen. Eine Garnison in Metz akzeptierte Heym als Fahnenjunker. Das war’s aber leider auch schon an Positivem für Ihren Smalltalk.

Ein Smalltalk, der nicht happy endet

Der Bescheid traf erst posthum ein. Da lag Heym gemeinsam mit Balcke tot unter dem Eis der Havel. Beide hatten auf brüchigem Eis eine Schlittschuhtour unternommen. Zuerst war Balcke eingebrochen. Beim Versuch, den Freund zu retten, zog es auch Heym in die Tiefe. Am 16. Januar 1912 verlor Deutschland zwei Dichter auf einmal. Erst nach acht Tagen wurde Heyms Leichnam gefunden. Der tote Balcke sollte noch eine weitere Woche in seinem nasskalten Grab liegen.

Es gibt aber auch ein versöhnliches Ende für Ihren Smalltalk. Die Werke der allzu früh Verstorbenen haben bis in unsere Zeit überdauert. Und in der Erinnerung leben beide als junge Dichter fort. Bei ihrem gemeinsamen Tod waren sie erst 25 Jahre alt.