Smalltalk über Bier

Das, was ihr Gesprächspartner augenblicklich macht, ist immer ein gutes Thema für den Smalltalk. Vielleicht hält er ja gerade ein kühles Bier in der Hand. Für Sie ist das die ideale Gelegenheit, einen Smalltalk über das Bier im Allgemeinen und die Liebe der Deutschen und ihrer Nachbarn zum Gerstensaft im Besonderen zu führen.

Ihr Einstieg in den Bier-Smalltalk
Ein Zweizeiler von Wilhelm Busch ist nicht der schlechteste Einstieg in einen Smalltalk. "Die erste Pflicht der Musensöhne", dichtete einst der Max-und-Moritz-Erfinder, "ist, dass man sich ans Bier gewöhne."

Ans Bier gewöhnt ist speziell das deutsche Volk. Machen Sie in Ihrem Smalltalk eine kleine Exkursion in die Geschichte.

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Smalltalk über die Geschichte des Bierkonsums
Bier war bis zum 16. Jahrhundert eine norddeutsche Angelegenheit. Allein in Hamburg soll es im ausgehenden Mittelalter 600 Brauereien gegeben haben. Davon sind heute 18 übrig geblieben – und in diese Zahl ist noch das gesamte Bundesland Schleswig-Holstein eingerechnet.

Unser Bierzentrum ist jetzt Bayern: In diesem Bundesland befinden sich 618 der insgesamt 1.284 Brauereien auf deutschem Boden. Auch im Pro-Kopf Verbrauch macht Bayern den anderen Bundesländern etwas vor: Werden in Deutschland 111,6 Liter Gerstensaft pro Einwohner und Jahr konsumiert, sind es in Bayern geschätzte 186 Liter. Übertroffen werde sie nur noch von den Sachsen, die 200 Liter in sich hineinschütten.

Gehen Sie im Smalltalk allmählich zur Gegenwart über
Weltmeister im Biertrinken sind die Deutschen aber längst nicht mehr. Den Titel in dieser Disziplin hatte unser Volk bis zum Jahr 1993 inne. Dann geschah Unvorhergesehenes: Die Tschechoslowakei spaltete sich in zwei Staaten auf. Den Tschechen war’s recht, hatten ihnen die Wein trinkenden Slowaken doch bislang ihre Lieblingsstatistik versaut.

Jetzt macht ihnen im Biertrinken niemand mehr etwas vor: Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 161 Litern jährlich sind Sie führend in dieser Disziplin. Und das mit weitem Abstand: In Deutschland und Belgien, die sich um den zweiten Platz streiten, wird ein Viertel (!) weniger konsumiert. Spaltet man die Tschechen in Mähren und Böhmen auf, übertreffen letztere im Bierkonsum sogar die Sachsen!

Eine Anekdote für Ihren Smalltalk
Ihren Bier-Smalltalk können Sie mit einer Anekdote beschließen: Selbst in den harten Zeiten des Kommunismus herrschte in der Tschechoslowakei nie Mangel an Bier. Die Parteiführung tat alles, damit der Gerstensaft nie zur Neige ging. Sie wusste: "Das Bier ist der Tschechen Brot." Diese Ansicht teilten sogar die 1968er Dissidenten. Einem von ihnen setzte Bruce Chatwin in seinem Roman Utz ein Denkmal:

"Sein Name war Kosík. Nach den Ereignissen von 1968 war er nach Amerika gegangen, nach Elizabeth, New Jersey. Aber er kehrte bald zurück. Das Bier dort war einfach ungenießbar."