Smalltalk über Ärzte

Über welchen Beruf gibt es die meisten Witze? Es ist ein Beruf, der mit reichlich Prestige verbunden ist. Andererseits wird viel gelästert über die, die ihn ausüben. Die Rede ist von Ärzten. Ein Thema für Ihren Smalltalk?

Reden Sie im Smalltalk nicht über Krankheiten. Reden Sie über Ärzte!

Krankheit als Thema ist im Smalltalk tabu. Nicht aber die Ärzte. Es gibt so viele Anekdoten, die Sie erzählen könnten. Etwa diese:

"In Österreich gab es einen berühmten Chirurgen. Theodor Billroth bimste seinen Studenten zwei Kardinaltugenden ein: 1. Ärzte dürfen sich nicht ekeln. 2. Ärzte brauchen eine präzise Beobachtungsgabe. Dann tunkte er einen Finger in eine abscheuliche Flüssigkeit. Danach leckte er den Finger ab. Anschließend forderte der Professor jeden Studenten auf, das gleiche zu tun. Einer nach dem anderen kostete von der widerlichen Flüssigkeit. Selbstverständlich ohne mit der Wimper zu zucken! Schließlich eröffnete ihnen Billroth lächelnd: Sie haben den ersten Test bestanden. Aber nicht den zweiten! Keiner von Ihnen hat bemerkt, dass ich meinen Zeigefinger in die Flüssigkeit getaucht habe. Abgeleckt habe ich den Mittelfinger."

Eine weniger schmeichelhafte Ärzte-Anekdote für Ihren Smalltalk

Über Ärzte wird viel gelästert. Ein sehr versierter Lästerer war George Bernard Shaw. Als der spätere Dramatiker und Nobelpreisträger noch als Kritiker arbeitete, sollte er über ein Benefizkonzert schreiben. Die Künstler waren allesamt Londoner Ärzte. Zuvor hatten sie aus ihren Reihen einen Chor gegründet. Shaw setzt über seine Kritik folgende Schlagzeile: "Man sollte sie an ihre Schweigepflicht erinnern!"

Hoffentlich haben Sie keinen Arzt als Smalltalk-Partner. Falls doch: Versöhnen Sie ihn wieder mit etwas Positivem.

Smalltalk über Ärzte, die sich zu wehren wissen

"Schließen wir uns fest zusammen. Der Einzelne ist nichts. Alle zusammen sind wir eine Macht.", sagte am 13. September 1900 der Leipziger Mediziner Hermann Hartmann. Seinem Vorschlag schlossen sich die Kollegen rasch an. Aktuell gehören dem Hartmannbund rund 60 000 Ärzte an. Deren politische Schlagkraft zu erhöhen ist eines der erklärten Ziele der Organisation. Davon zeugen zahlreiche gescheiterte Bundesgesundheitsminister. Der letzte wechselte rechtzeitig das Ressort.

Sicher kennt Ihr Smalltalk-Gegenüber dessen Namen: Philipp Rösler. Jetzt leitet der FDP-Mann das Wirtschaftsministerium.

Wollen Sie im Smalltalk das Thema wechseln?

Wollen Sie im Smalltalk zu einem neuen Thema springen? Dann wechseln auch Sie in die Wirtschaft. Oder in die Politik. Dort betreibt der Hartmannbund Lobbyarbeit. Hauptsächlich setzt er sich für eine unabhängige ärztliche Berufsausübung ein. Und gegen Kostendämpfungspolitik. Die Horrorvorstellungen des Hartmannbunds heißen Budgetierung, Wettbewerb und ökonomisches Wirtschaften.

Und der aktuelle Minister im Gesundheitsressort Daniel Bahr. Der ist auf gefährlichem Terrain tätig. Gesundheitsminister erreichen auf der Beliebtheitsskala selten höhere Positionen. Passen Sie auf, dass Ihr Smalltalk nicht zu (partei-)politisch wird! Obwohl: Über  b e l i e b t e  Politiker dürfen Sie schon reden.