Smalltalk-Thema:Wahlkampftaktik
Zwei Kandidaten stehen vor einer Wählerversammlung. Der erste hält eine groß angelegte, brillante Rede, in der er den Leuten die herrlichsten Dinge verspricht. Anschließend ist die Reihe am zweiten Kandidaten. Der steht auf, blickt ins weite Rund und sagt nur einen einzigen Satz, mit dem er seiner Meinung nach sicher die Wahl gewinnen wird: "Liebe Wählerinnen und Wähler, alles, was mein Vorredner versprochen hat – werde ich tun".
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Smalltalk mit Ludwig Thoma
Zu den erfolgreichsten Büchern des bayrischen Schriftstellers Ludwig Thoma gehört Josef Filsers Briefwexel: Darin berichtet ein fiktiver bayerischer Landtagsabgeordneter in eigenwilliger Rechtschreibung und Grammatik über Klüngel, Duckmäusertum und aufgeblähte Staatsapparate – Themen, die so aktuell sind wie Filsers erste Erfahrung im Landtag: "Liebe Mari, ich bin froh, dass ich keine Rede nicht halten brauch‘, sondern das Maul."
Das ist übrigens die Gelegenheit, Ihr Gegenüber im Smalltalk zu fragen, ob er denn auch ein – fiktives oder reales – Politikerbeispiel parat hat. Falls er noch etwas Zeit braucht, um sich zu sammeln, können Sie ja noch einmal nachlegen.
Smalltalk würzen mit einem Zitat
Zugegeben, das nächste Beispiel ist ein wenig heikel. Aber Sie sind, wenn sie es in Ihren Smalltalk integrieren, einigermaßen auf der sicheren Seite, denn Sie zitieren ja nur:
"Wenn Politiker wirklich so gut wären, wären sie nicht Politiker geworden, dann wären sie in die freie Wirtschaft gegangen und hätten sich welche gekauft."
Vergessen Sie aber nicht, Urheber und Quelle des Zitats zu nennen. Es stammt von Harry Rowohlt, seinerzeit Kolumnist der renommierten Wochenzeitung "Die Zeit".