Smalltalk-Einleitung: Die Geschichte des Maifeiertags
Der 1. Mai als Feiertag ist keine Erfindung der Sozialdemokratie. Die Arbeiterbewegung in Deutschland hatte traditionell an diesem Datum demonstriert. Zum regelmäßigen Feiertag haben ihn aber erst die Nazis im Jahr ihrer Machtübernahme 1933 gemacht. Doch sahen die führenden Politiker der Bundesrepublik darin keinen Grund, künftig den Tag der Arbeit nicht mehr zu begehen. In der Deutschen Demokratischen Republik war es nicht anders. Seitdem ist der 1. Mai in Deutschland Feiertag. Daran hat auch die Wiedervereinigung nichts geändert.
Erzählen Sie im Smalltalk, warum die Arbeitnehmer vor zwei Jahren noch trauriger waren
Wenn der 1. Mai auf einen Samstag fällt, ist der Arbeiter betrübt. Schlimmer war es 2008: Da fielen 1. Mai und Christi Himmelfahrt auf einen Tag. Die gute Nachricht: Eine solche Konstellation tritt erst im Jahr 2160 wieder ein. Und das auch nur, wenn der 1. Mai bis dahin nicht als Urlaubstag abgeschafft ist.
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In Großbritannien wie auch in Japan war der 1. Mai noch nie Feiertag. Anders in Nordamerika: In den Vereinigten Staaten und Kanada wird am Labor Day nicht gearbeitet – wohl aber am 1. Mai. Wie kommt es zu diesem Paradox? Damit der Tag der Arbeit nicht auf ein Wochenende oder einen kirchlichen Feiertag fällt, begeht man ihn jenseits des Atlantiks immer am ersten Montag. Allerdings ist der betreffende Monat dort nicht der Mai, sondern der September.
In den Niederlanden ist der 1. Mai nicht arbeitsfrei, dafür aber der 30. April. Gefeiert wird der Koninginnedag. Anlass ist der Geburtstag der Königin Juliana, der Mutter der heutigen Throninhaberin Beatrix. Juliana kam am 30. April 1909 zur Welt. Die Ursache, warum der Geburtstag der aktuellen Königin nicht Nationalfeiertag wurde, ist im schlechten Wetter zu suchen: Das herrscht gewöhnlich am 31. Januar, dem Tag, als Beatrix geboren wurde, und soll laut ausdrücklichem Wunsch der Königin den Niederländern nicht die Festtagslaune vermiesen.