Share with me: Warum Menschen gerne teilen und welche Auswirkungen dies auf Unternehmen hat

Ob Ebay, Car-Sharing oder sogar der öffentlicher Bücherschrank: Menschen teilen und tauschen viel lieber als wir alle glauben. Diese Tendenz ist wichtig für Unternehmen, um frühzeitig neue Ideen für Services und neue Produkte zu entwickeln. Im folgenden Artikel finden Sie drei Beispiele.

Share with me – es begann alles mit dem Internet
Zwei Professoren legten den Grundstein für das heutige Internet auf Basis von offenen technischen Standards, die jeder nutzen und weiterentwickeln kann. Das Internet ist ein Gemeinschaftsprojekt und das erste Share-Projekt, das etwas später Unternehmen die Möglichkeit anbot, neue Ideen zu verwirklichen. E-Mail, Internetseiten oder das heutige Social Media sind die Kinder des Internets.

Das, was Ende der 60er Jahre entstanden ist, hat 20 Jahre später für Unternehmen neue Kommunikationsmöglichkeiten geboten, von denen niemand hätte etwas erahnen können. Die Geschichte geht weiter und unsere Gesellschaft neigt immer mehr dazu, Dinge zu teilen.

Zusammen handeln und tauschen
Die nächste Geschichte lieferte Ebay. In einem Interview von brandeins erzählt Daniel Leffel über seine früheren Erfahrung mit Ebay. Er nennt es "Einkaufen als gemeinschaftliche Erfahrung" und bezeichnet das Online-Portal als "das erste soziale Spiel im Netz, auf dem man erst Spaß hatte und dann etwas kaufte". Aus der Gemeinschaft wurde eine Geschäftsidee, die heute zu einem Umschlagriesen für den Einzelhandel geworden ist.

Aus Liebe zur (Um-)Welt
Aus Liebe zur (Um-)Welt und aus Protest gegen die tägliche Verschwendung, nutze ich seit über drei Jahren kein Auto mehr. Es fing alles damit an, dass mir immer öfter bewusst wurde, wie viele Autos lediglich von einer Person gefahren werden. Fahrgemeinschaften sind in einer Wohlstandsgesellschaft wie unserer eher unüblich. Die Mitfahrgemeinschaft war die erste funktionierende Plattform. Wer mitgenommen will, kann sich dort kostenlos anmelden und z. B. von Düsseldorf nach Hamburg kostengünstig mitfahren und dabei neue Leute kennenlernen.

Das Portal Nachbarschaftsauto.de geht noch weiter. Die Gründer haben festgestellt, dass ein privates Auto im Durchschnitt 23 Stunden pro Tag rumsteht. Das ist ein enormes Potential, das genutzt werden könne. Also haben sie die Plattform gegründet, um private Autoverleiher und -mieter zusammen zu bringen. Der Vorteil: die Verleiher sind oft um die Ecke und der Preis wird untereinander ausgehandelt und ist meist niedriger, als bei einem üblichen Autoverleiher.

Bookcrossing – das öffentliche Bücherregal
Die kurioseste Art des Teilens entdeckte ich vor Kurzem auf der Seite Merkwuerdig. Mitten auf einer öffentlichen Straße steht ein Schrank voller Bücher und jeder darf und kann zugreifen, ob klein oder groß. Die Idee ist, Bücher untereinander öffentlich tauschen zu können und ganz nebenbei ein nettes Pläuschchen zu halten. Eine nette Idee, die wieder auf demgegenseitigen Vertrauen basiert und erfolgreich ihren Weg bis nach Deutschland und Wien gefunden hat.

Unsere Gesellschaft teilt nicht mehr nur Fotos und Videos mit anderen sondern auch Gegenstände und wer weiß, vielleicht irgendwann mal auch Dinge, die heute noch undenkbar wären. Für Unternehmen bringt diese Tendenz neue Möglichkeiten Nischen zu besetzen und ihre Produkte noch besser zu vermarktein oder weitere Services anzubieten.

Die teilfreudige Gesellschaft bringt neue Potentiale für Unternehmen aber vor allem eine wichtige Grundvoraussetzung an die Oberfläche – das gegenseitige Vertrauen mit Fremden zu teilen.