Die Branchenanalyse ist für die Analyse des Unternehmensumfeldes von großer Bedeutung. Zwar kommen in Abhängigkeit vom Zeithorizont der Planung und der Reichweite der unternehmerischen Ziele unterschiedliche Schwerpunkte in Betacht, in der Regel sind aber die eigenen Kunden der bedeutendste Untersuchungsbereich der Branchenanalyse.
Kunden als Schwerpunkt der Branchenanalyse
Naturgemäß hat die Macht der bereits vorhandenen oder potenziellen Kunden einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung einer Branche. Beispielsweise können bei einem Käufermarkt die Nachfragen eher Preisnachlässe durchsetzen als bei einem Verkäufermarkt. Damit gehört die Analyse der Stärke der Nachfrager gehört zu den wesentlichen Punkten einer Branchenanalyse.
Eine starke Verhandlungsposition können Kunden zum Beispiel bei einer hohen Nachfragekonzentration erlangen, und damit nur wenige Abnehmern einen hohen Teil des Umsatzes realisieren. Auch eine hohe Preisempfindlichkeit der Abnehmer ist im Rahmen einer Branchenanalyse von hoher Bedeutung.
Lieferanten als Schwerpunkt der Branchenanalyse
Starke Anbieter können auf dem Markt höhere Preise durchsetzen und die Produktgestaltung optimal auf ihre wirtschaftlichen Bedürfnisse ausrichten. Daher ist auch eine Lieferantenanalyse für die Branchenanalyse von Bedeutung.
Dieser Part der Branchenanalyse ist insbesondere von Bedeutung, wenn eine große Anzahl von nicht organisierten Abnehmern trifft auf wenige Anbieter trifft und Abnehmer kaum über die Möglichkeit verfügen, die Produkte selbst herzustellen oder den Lieferanten zu wechseln.
Konkurrenten als Schwerpunkt der Branchenanalyse
Der durch die Globalisierung hervorgerufene hohe Wettbewerbsdruck auf den internationalen Märkten und das durch die Finanz- und Wirtschaftskrise hervorgerufene schwierige Umfeld kommt ist auch eine Analyse der Konkurrenzsituation Gegenstand einer Branchenanalyse. Insbesondere wenn neue Wettbewerber aus anderen Branchen über besonderes Know-how und/oder erhebliche Kapitalkraft verfügen, gehört die Konkurrenzsituation zu den wichtigen Bereichen der Branchenanalyse.
Diesbezüglich sollte man berücksichtigen, dass der Eintritt neuer Wettbewerber umso wahrscheinlicher ist, je weniger diese mit Abwehrmaßnahmen bereits etablierter Unternehmen rechnen müssen.
Die Konjunktur als Schwerpunkt der Branchenanalyse
Wachstumsraten können sich in verschiedenen Branchen sehr unterschiedlich entwickeln. Daher sollte auch die Konjunktur Gegenstand einer Branchenanalyse sein. In diesem Rahmen geht es vor allem um eine Einschätzung der Marktperspektiven in den nächsten ein bis zwei Jahren.
Demgegenüber beschäftigt sich die langfristige Branchenanalyse mit Zeiträumen von etwa 5 bis 10 Jahren. Untersuchungsgegenstand entsprechender Branchenanalysen sind dann keine konjunkturellen Entwicklungen, sondern strukturelle Veränderungen, die auf Nachfrageeffekten oder technologischen Entwicklungen beruhen können.