Für jeden Menschen ist sein Name ein sehr wichtiges Wort. Wenn Sie den Namen eines Gesprächspartners kennen, sollten Sie ihn daher auch mit diesem ansprechen.
Und genauso wichtig: Sie sollten ihn richtig aussprechen. Fragen Sie gegebenenfalls lieber noch einmal nach, und lassen Sie sich schwierige Namen buchstabieren, bevor Sie beispielsweise aus Frau Sovietcky eine Frau Sofetzig machen.
Höfliche Gesprächspartner werden Sie nicht korrigieren, aber sie werden trotzdem unter der Verunstaltung ihres Namens leiden. Auch wenn Sie Doppelnamen umständlich oder zu feministisch finden: Verwenden Sie sie vollständig.
Titel in den Anreden nicht vergessen
Eines vorweg: Akademische Grade wie „Doktor“ und „Professor“ sind keine Namensbestandteile. Niemand hat einen Anspruch darauf, als „Herr Dr. Kluge“ angesprochen zu werden. Allerdings gehören Anreden mit Titeln in Deutschland zum guten Ton. Lassen Sie den „Doktor“ oder „Professor“ nur dann weg, wenn Ihr Gegenüber Sie dazu auffordert oder andere Vereinbarungen gelten (zum Beispiel Ärzte unter sich).
Adelsbezeichnungen gelten seit der Weimarer Verfassung von 1919 lediglich als Namensbestandteile und dürfen nicht mehr verliehen werden. Das „von“ oder der „Graf“ gehören also ganz selbstverständlich zum Familiennamen. Schnell-Check mündliche Anreden
- Adlige: Graf: Üblicherweise fallen in mündlichen Anreden „Herr“ bzw. „Frau“ und auch das „von“ und „zu“ weg. Also: „Guten Abend Graf Schulenburg“ statt „Guten Abend, Herr Graf von der Schulenburg“.
- Ausnahmen: Bei Freiherren und -frauen fällt der Titel in Anreden weg: „Guten Tag Frau von Heuneburg.“ Bei Baronen hingegen wird das „von“ ebenfalls weggelassen: „Guten Abend, Baronin Stein.“
- Akademische Grade nennen Sie vor dem Namen. Hat jemand mehrere akademische Grade, verwenden Sie nur den höchsten Titel. Einen Professor Dr. Dr. h.c. begrüßen Sie also mit „Guten Tag, Herr Professor Weise“.
- Botschafter sprechen Sie mit „Exzellenz“ an.
- Kirchliche Amtsinhaber: „Hochwürden“ ist nicht mehr zeitgemäß, es genügt „Herr Pfarrer“ bzw. „Frau Pastorin“, ebenso wie „Herr Rabbiner“.
- Kirchliche Würdenträger: War früher für Bischöfe die Anrede „Exzellenz“ und für Kardinäle „Eminenz“ verpflichtend, ist heute auch das schlichtere „Herr Bischof“ beziehungsweise „Herr Kardinal“ möglich.
- Politische Amtsinhaber: Hier verwenden Sie bei Anreden die Amtsbezeichnungen ohne Namen: „Guten Tag, Frau Bundeskanzlerin“, „Herr Minister“ (aber nicht zum Beispiel „Herr Bundeswirtschaftsminister“), „Herr Abgeordneter“, „Frau Landrätin“.
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