Roter Teppich für Auszubildende in der Altenpflege?!

Die Kampagne "Moderne Altenpflege" wurde am 9.9.2008 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit Hilfe namhafter Unterstützer wie der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, dem BPA, dem Deutschen Pflegerat und der INQA Pflege gestartet. Ein wesentlicher Baustein der Kampagne ist das Festival der Altenpflege. In diesem öffentlichkeitswirksamen Forum wird es auch um die Bdeutung des Altenpflegeberufes im Rahmen des demografischen Wandels gehen.

Unter diesem Titel wird ein Festival der Altenpflege für Pflegekräfte und Auszubildende organisiert werden. Dieses Forum wird ein Höhepunkt der Fachkampagne "Moderne Altenpflege – Was wir können, können nur wir"des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unter Leitung der Bundesministerin Frau von der Leyen sein.

Ohne Zweifel der rote Teppich muss aufgrund des demografischen Wandels ausgelegt werden; aber ist der Beruf auch auf die Veränderungen vorbereitet ?

Die erste kurze Antwort lautet: ja.

Das liegt vor allem daran, dass das Berufsbild des Altenpflegers/der Altenpflegerin im Jahre 2003 bundeseinheitlich modernisiert wurde.

Das Curriculum orientiert sich an fünf Lernbereiche, die nicht isoliert, sondern vernetzt miteinander verbunden sind:

  • Aufgaben und Konzepte in der Altenpflege
  • Unterstützung alter Menschen bei der Lebensgestaltung
  • Rechtliche und institutionelle Rahmenbedingungen
  • Altenpflege als Beruf
  • Allgemeinbildende Fächer (Deutsch, Religion und Ethik etc.)  

In dem Lernfeld Altenpflege als Beruf geht es z. B. um den Prozess des Erwerbes und Erhaltes professioneller Handlungskompetenz und die Entwicklung einer eigenen angemessenen beruflichen Identität. Altenpflegerinnen und Altenpfleger sind höher als in anderen Berufen mit körperlichen und psychischen Belastungen konfrontiert: folgerichtig umfasst dieses Lernfeld auch den Lernbereich "Erhaltung und Förderung der eigenen Gesundheit".

Das ist auch bitter nötig, denn bisher ist die durchschnittliche Verweildauer im Beruf mit ca. 5 Berufsjahren sehr gering.

Deshalb haben auch die Initiatoren erkannt, dass begleitende Hilfen durch Supervisionen oder Qualitätszirkel für aktive Pflegekräfte in der Altenpflege fundamental wichtig sind, um die langfristige Arbeitsmotivation zu erhöhen.

Denn die Zahl der benötigten voll ausgebildeten Alternpfleger wird sich in den nächsten Jahrzehnten dramatisch dadurch erhöhen, da mit einer deutliche Steigerung der Anzahl der Pflegebedürftigen von 1.89 Millionen im Jahre 2002 auf ca. 3 Millionen im Jahre 2030 zu rechnen ist.

Um in der stationären und ambulanten Pflege dann gute Arbeit leisten zu können – und nicht nur um die rechtlich gesetzten Qualitätsstandard einzuhalten – benötigen wir engagierte Fachkräfte aus allen Altersgruppen.

Viel Erfolg, liebe Pflegekampagne!