Röntgenstrahlung: Ein blau-grauer Schein wird entdeckt

Röntgenstrahlung, jeder kennt sie, aber was ist sie genau? Wilhelm Conrad Röntgen entdeckte das Phänomen vor 115 Jahren und eröffnete nicht nur der Medizin damit neue Möglichkeiten. Doch wie entsteht Röntgenstrahlung und ist sie für den Menschen gefährlich? Erfahren Sie mehr.

Als Röntgenstrahlung werden elektromagnetische Wellen mit Photoenenergien zwischen 100 eV und einigen wenigen MeV bezeichnet. Im elektromagnetischen Spektrum liegt die Röntgenstrahlung zwischen dem ultravioletten Licht und der Gammastrahlung.

Wer hat die Röntgenstrahlung entdeckt? Es war Wilhelm Conrad Röntgen der die Röntgenstrahlung vor 115 Jahren entdeckte. Zu seinen Ehren trägt die Strahlung nicht nur im deutschsprachigen, sondern auch fast im gesamten mittel- und osteuropäischen Raum seinen Namen. Die Röntgenstrahlung wird aber auch gerne als X-Strahlen (engl. X rays) bezeichnet. Ein Begriff den Röntgen der Strahlung ursprünglich selbst gab.

Die Energiebereiche der Röntgenstrahlung überschneiden sich in einem weiten Bereich mit der der Gammastrahlung. Doch was die beiden Strahlungen vor allem unterscheidet ist Ihre unterschiedliche Herkunft. Röntgenstrahlung entsteht durch hochenergetische Elektronenprozesse. Die Gammastrahlung hingegen entsteht bei Prozessen im Atomkern.

Röntgenstrahlen gehören mittlerweile in den medizinischen Alltag. Sie haben die Diagnose verschiedener Erkrankungen um ein vielfaches vereinfacht. Aber wie entsteht die Röntgenstrahlung eigentlich?

Es gibt zwei Möglichkeiten Röntgenstrahlung zu erzeugen. Einerseits kann sie durch die hochenergetische Übergänge in den Elektronenhüllen von Atomen oder Molekülen entstehen. Dies ist die charakteristische Röntgenstrahlung, die meist ein Linienspektrum aufweist. Andererseits kann die Röntgenstrahlung durch die strake Beschleunigung geladener Teilchen (meist Abbremsung von Elektronen) erzeugt werden.

Was bewirken Sie am menschlichen Körper?
Durch die ionisierende Wirkung der Röntgenstrahlung kann sie Veränderungen im lebenden Organismus auslösen. Diese Veränderungen können Schäden bis hin zu Krebs verursachen. Daher muss bei dem Umgang mit der Röntgenstrahlung immer äußerste Vorsicht walten und immer mit Strahlenschutz gearbeitet werden. In den 50er und 60er Jahren wurde die Strahlung bei Militärangehörigen unterschätzt. Sie saßen an mangelhaft abgeschirmten Radargeräten, die als Nebenprodukt Röntgenstrahlung produzierte. Die Folge waren massive gesundheitliche Schäden.
Aber die Röntgenstrahlung kann nicht nur Krebs verursachen, sondern auch Krebs bekämpfen. Allerdings muss sie dazu sehr gezielt gegen die Krebszellen eingesetzt werden.

Die Röntgenstrahlung und das menschliche Auge
Das menschliche Auge ist in der Lage zumindest teilweise die Röntgenstrahlung wahrzunehmen. Wenn das Auge an die Dunkelheit angepasst ist, kann es die Röntgenstrahlung sehen. Röntgen selbst stellte dies 1895 fest und sprach von einem schwachen, blau-grauen Schein. Dieses Wissen ist heute fast in Vergessenheit geraten, denn die Vorführung wird als unnötig schädlich empfunden.
Die natürliche Röntgenstrahlung entsteht auf der Erde bei der Absorption anderer Strahlungsarten, die von radioaktivem Zerfall und der Höhenstrahlung stammen. Allerdings erreicht uns die Röntgenstrahlung, die auf anderen Himmelskörpern entsteht nicht. Sie wird durch die Atmosphäre abgeschirmt.

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Röntgenstrahlung vor 115 Jahren entdeckt

Strahlenbelastung beim Röntgen