Rhetorik im Mitarbeitergespräch

Mitarbeitergespräche gehören zum Arbeitsalltag einer jeden Führungskraft. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg eines solchen Gesprächs ist die Verständlichkeit, mit der Sie die Informationen weitergeben. Viele Tipps aus der Rhetorik, die speziell bei Reden und Plädoyers eingesetzt werden, nutzen Ihnen auch in einem 4-Augen-Gespräch.
Einfache Wortwahl
Lösen Sie sich von der Fachsprache, und versuchen Sie, den Sachverhalt mit einfachen, verständlichen Worten zu vermitteln. Je schwieriger der Inhalt ist, desto wichtiger ist die einfache Darstellung. Wenn Fachbegriffe vorkommen, müssen Sie diese erklären.
Gliederung
Geben Sie Ihren Gedanken eine "innere Gliederung", und achten Sie auf eine sinnvolle Reihenfolge. Der rote Faden Ihres Gedankengangs sollte erkennbar bleiben.
Textaufbau
Machen Sie Ihrem Mitarbeiter durch eine "äußere Ordnung" Ihr Anliegen verständlich. Äußern Sie Zwischenbemerkungen, betonen Sie Aussagen, machen Sie Pausen, und unterstützen Sie gegebenenfalls Ihre Ausführungen durch visuelle Hilfsmittel wie Flipchart.
Zeitliche Begrenzung
Bringen Sie die Länge Ihres Textes in ein angemessenes Verhältnis zum Redeziel. Halten Sie die Balance zwischen einer zu knappen Darstellung und einer zu weitschweifigen Ausführung, die sich im Detail verliert. Verzichten Sie auf überflüssige Erläuterungen, Füllwörter und leere Phrasen.

Interesse wecken

Um den Zuhörer mit Worten zu fesseln, sollten Sie Stimulatoren einsetzen: Bringen Sie treffende Beispiele, rhetorische Fragen, sprechen Sie Ihren Zuhörer direkt an, gebrauchen Sie humorvolle Formulierungen, gelungene Zitate, und machen Sie spontane Pausen. Achten Sie jedoch darauf: Zu viele Stimulatoren gefährden die Übersichtlichkeit und Prägnanz Ihrer Aussage.

Setzen Sie weder Modewörter noch Schlagwörter ein.

Vermeiden Sie Konjunktive wie "Ich würde sagen".

Artikulation

Formulieren Sie Ihre Sätze in einem mäßigen Sprechtempo. Dadurch ist es Ihnen möglich, wichtige Wörter und Silben zu betonen sowie die Tonhöhe zu variieren. Sprechen Sie deutlich, und vermeiden Sie, Silben zu verschlucken oder zu nuscheln.

Lautstärke

Die richtige Lautstärke hängt vom Thema, der Umgebung und den Zuhörern ab. Sprechen Sie zu laut, können Sie Spannungen verursachen. Zu leises Sprechen kann Ihnen als Schüchternheit ausgelegt werden.

Sprechtempo

Verändern Sie Ihr Sprechtempo. Einen wichtigen Gedanken sollen Sie langsam aussprechen. Durch Tempoverzögerungen erzeugen Sie zusätzliche Spannung. Wenn Sie zu schnell sprechen, überfordern Sie die Aufmerksamkeit Ihres Zuhörers, und wichtige Informationen gehen verloren. Sprechen Sie im Zweifel also eher langsam als schnell.

Sprechpausen

Durch Pausen unterstützen Sie Ihre Aussage. Sie können dadurch wichtige Gliederungspunkte verdeutlichen. Darüber hinaus ist die Sprechpause ein wichtiges Mittel, um die Interpunktion Ihrer Aussage (Satzende, Gedankenstrich, Absatz) zu unterstreichen.