Reizüberflutung: Somatische Marker nutzen

Stress entsteht leicht bei Reizüberflutung. Manche Menschen reagieren sensibler auf Reize ihrer Umwelt, als die meisten anderen Menschen. Das hilft ihnen, auch kleine Veränderungen wahrnehmen zu können, führt aber auch leicht zu einer Reizüberflutung. Wenn man auf jede kleine Veränderung reagieren muss, wird daraus schnell Stress. Was können solche Menschen tun?

Reizüberflutung: Was sind somatische Marker?
Wenn Sie zu den Menschen gehören, die besonders sensibel auf Reize aus der direkten Umgebung reagieren, sollten Sie ein gutes Gespür für Ihre Belastungsgrenzen entwickeln. Vielleicht haben Sie ein Bauchgefühl, dass Ihnen "Achtung" signalisiert, oder sie spüren einen "Kloß im Hals", oder sie haben "die Nase voll".

Sie können schon an der Sprache erkennen, dass hier Körperwahrnehmungen Warnsignale sind. Man spricht hier auch von sogenannten "somatischen Markern". Menschen, die Reize gut wahrnehmen, fällt es leichter als anderen, die somatischen Marker zu spüren. Insofern ist die nachteilige Sensibilität bei der Lösung des Problems auch wieder ein Vorteil.

Wenn Sie spüren, dass Sie etwas Ruhe brauchen und Ihre somatischen Marker "Nein" signalisieren, würde ein "JA" zu einer Überlastung führen. Beachten Sie Ihr Gefühl. Egal, wie oder wo Ihr somatischer Marker sich bemerkbar macht.

Möglichkeiten, um mit der Reizüberflutung umzugehen
Sie haben nun zwei Möglichkeiten

  1. legen Sie sich eine "dicke Haut" zu, lernen Sie, die Reize ein Stück weit auszublenden
  2. lernen Sie die Signale der somatischen Marker zu beachten und sagen Sie auch mal "Nein", wenn es Ihnen zu viel wird. Erlauben Sie sich einen geschützten Raum, um sich wieder zu erholen.

In der Arbeitswelt ist eine Mischung aus beiden Strategien wahrscheinlich am wirkungsvollsten. Welche Strategie für Sie passt, hängt davon ab, wie gerne Sie neues Lernen und ausprobieren und auch von der Arbeitsaufgabe, die Sie haben und ob Ihre Arbeit Ihnen Rückzugsmöglichkeiten einräumt.

In zwei weiteren Artikeln, werde ich auf die beiden Strategien gegen Reizüberflutung genauer eingehen. Nein-Sagen-Können und Somatische-Marker-verstehen-können sind zwei Fähigkeiten, die auch in anderen Stress-Situationen hilfreich sein werden.