Pressemitteilung schreiben: So verwenden Sie Abkürzungen

Abkürzungen erleichtern oder erschweren die Verständlichkeit eines Textes. So entscheiden Sie sich in Ihrer Pressemitteilung immer richtig zwischen Abkürzen und Ausschreiben von Begriffen.

Ob Sie Abkürzungen in Ihren Pressetexten verwenden, ist eine subjektive Entscheidung. Der Fachartikel eines Chemieunternehmens wird deutlich mehr Abkürzungen enthalten als die Einladung einer Kulturstiftung zu einem Literatursymposium. Allgemein gilt: Die Zielgruppe muss Ihren Text verständlich finden. Ich unterscheide in drei Gruppen von Abkürzungen, die in der Praxis unterschiedlich verwendet werden.

Abkürzungen in der Pressemitteilung:

  1. Abkürzungen der Sprachökomie (z. B., usw., asap, u.a.)
  2. eindeutige Abkürzungen, Markennamen und Symbole (TV, UKW, ADAC, BASF, CO2)
  3. mehrdeutige Abkürzungen, Fachbegriffe (DAB, DPF, KKV)

Praktische Regeln für Abkürzungen in der Pressemitteilung:
Sicherlich haben Sie zu den Beispielen für Abkürzungen der Sprachökonomie und eindeutige Abkürzungen, sofort eine Erklärung gehabt. Dass „usw.“ für „und so weiter“ steht, muss nicht erklärt werden. Bei „asap“ (as soon as possible – so bald wie möglich) ist das schon anders. Allerdings findet es im Geschäftsleben häufig Anwendung, etwa bei der Bitte um Antwort auf die Einladung zu einer Galaveranstaltung. Meine Empfehlung: Verwenden Sie geläufige Abkürzungen ohne Sie auszuschreiben. Das gibt Ihrer Pressemitteilung mehr Übersicht. Fragen Sie sich bitte immer, ob wirklich jeder Ihrer Leser diese Abkürzung versteht. Der Zusatz „asap“ ist zwar recht häufig aber warum sollten Sie nicht einfach schreiben: „Um baldige Rückmeldung wird gebeten“? 

Eindeutige Abkürzungen, wie z. B. Markennamen oder geläufige Symbole können oder müssen sogar in ihrer Kurzform verwendet werden. Als Pressesprecher der BASF riskierten Sie wahrscheinlich eine Abmahnung, wenn Sie heute noch den ursprünglichen Namen „Badische Anilin- & Soda-Fabrik“ in Ihre Pressemitteilung zur Jahresbilanz schreiben würden. Das Klimagas CO2 dagegen können Sie ruhig wenigstens ein mal in Ihrem Text als „Kohlendioxid“ bezeichnen. Fragen Sie sich immer, womit ist meine Leserschaft vertraut? Was hilft bei der Verständlichkeit der Pressemitteilung? Mitunter ist die Abkürzung die schlechteste Alternative: Natrium-Hydrogencarbonat = Natron = Alkalisalz = NaHCO3.

Vermeiden Sie Abkürzungen immer dann, wenn die Verständlichkeit Ihrer Pressemitteilung darunter leiden könnte. Was könnte hier gemeint sein: „Wasser ohne H2CO3 wird bei den Deutschen immer beliebter“. Natürlich handelt es sich um Wasser ohne Kohlensäure oder ganz einfach stilles Wasser. 

Mehrdeutige Abkürzungen werden in jeder Pressemitteilung mindestens ein mal ausgeschrieben und zwar bei ihrem ersten Erscheinen. Ein Abkürzungsverzeichnis ersetzt diese Regel übrigens nicht. Es wird als lästig empfunden, wenn Sie Begriffe erst nachschlagen oder schlimmsten Falls sogar googeln müssen. Fragen Sie sich, ob Ihre Zielgruppe mit dieser Abkürzung vertraut ist. Im Zweifel lieber ausschreiben! Woran haben Sie bei DAB im Beispiel oben zuerst gedacht? An Bier aus Dortmund oder an „Digital Audio Broadcasting“?