Viele Unternehmer erhöhen die Preise einfach stillschweigend. Ein neues Etikett reicht doch völlig aus. Nur in wenigen Ausnahmefällen ist die Ankündigung einer Preiserhöhung tatsächlich verpflichtend. Was viele Unternehmen nicht berücksichtigen: Die Kunden registrieren sehr wohl die Preiserhöhung, ärgern sich und wechseln genauso stillschweigend zur Konkurrenz.
Deshalb ist eine Info über eine Preiserhöhung empfehlenswert. Insbesondere bei der Zusammenarbeit mit Geschäftskunden ist eine rechtzeige Ankündigung unerlässlich, weil die Geschäftspartner neu kalkulieren müssen und eventuell ebenfalls die Preise erhöhen müssen.
Wichtig ist, dass Sie gut argumentieren und dem Kunden Gründe für die Preiserhöhung liefern. Nur dann können Sie mit Verständnis rechnen. Sie sollten sich sicher sein, dass die höheren Preise wirtschaftlich notwendig und vollkommen gerechtfertigt sind. Wer hinter der eigenen Preiserhöhung steht, ist auch vor kritischen Nachfragen gewappnet.
Nachvollziehbar argumentieren
Je besser Ihre Argumente sind, desto eher werden Ihre Kunden die erhöhten Preise akzeptieren. Fragen Sie sich, warum Ihre Kosten gestiegen sind. Hier zwei Preistreiber, die auch Ihre Kasse belasten könnten:
1. Steigende Energiekosten
Sie wissen es und Ihre Kunden auch: Die Kosten für Strom, Gas, Wasser, Öl oder Benzin sind in den letzten Jahren nie gesunken, sondern gestiegen. Dieses Argument ist für jeden leicht nachvollziehbar, weil es alle betrifft.
2. Investitionen
Sie haben investiert und können dem Kunden deshalb einen Mehrwert bieten. Dies ist allerdings mit einem höheren Preis verbunden.
Wie Sie einen überzeugenden Brief formulieren
Sie teilen die Preiserhöhung Ihren Kunden am besten per Brief mit. Mit einem persönlichen Anschreiben auf Unternehmenspapier haben Sie gute Chancen, dass Ihre Ankündigung wahrgenommen wird.
Aussagekräftiger Betreff
Der Betreff wird erfahrungsgemäß zuerst und auf jeden Fall gelesen. Kommen Sie hier direkt auf den Punkt. Schreiben Sie:
- Neue Preise am 01.02.2019
- Wir passen unsere Preise an!
Persönliche Anrede
Sprechen Sie den Kunden möglichst direkt mit seinem Namen an. Die Ansprache „Sehr geehrte Damen und Herren“ bitte nur verwenden, wenn es gar nicht anders geht. Der Brief wirkt dann wie ein Massenprodukt. Der Leser bekommt den Eindruck, dass Sie sich keine Mühe mit dem Brief gemacht haben.
Positiver Einstieg
Keine Frage: Eine Preiserhöhung ist etwas Unangenehmes. Das sollte Sie jedoch nicht daran hindern, Ihren Brief mit positiven Formulierungen zu beginnen. Sprechen Sie beispielsweise die erfolgreiche Zusammenarbeit an, die herausragende Qualität Ihrer Produkte oder die Stärken Ihres Unternehmens.
Nennen Sie den Preis
Sie haben den Kunden positiv eingestimmt. Deshalb ist danach der richtige Zeitpunkt, den neuen Preis zu nennen.
„Bisher konnten wir unsere Preise trotz gestiegener Kosten stabil halten. Leider ist dies jetzt nicht mehr möglich. Ab dem 01.02.2016 gelten folgende Preise:“
Begründen Sie die neuen Preise
Führen Sie jetzt die Gründe auf, die zu der Preiserhöhung führten und achten Sie darauf, dass der Kunde Ihre Argumente gut nachvollziehen kann.
„Sicher haben Sie festgestellt, dass die Energiekosten gestiegen sind. Unsere Maschinen verbrauchen den gleichen Strom wie letztes Jahr, es kostet uns jedoch x Prozent mehr. Zudem zahlen wir zum Betanken der Lieferfahrzeuge höhere Spritpreise.“
Gestalten Sie einen positiven Abschluss
Nach diesem unerfreulichen Abschnitt, ist es sinnvoll, noch einmal den Nutzen des Angebots zu betonen, bevor Sie den Brief positiv ausklingen lassen.
„Wir bitten um Verständnis für die höheren Preise und freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.“
Bildnachweis: artiemedvedev / stock.adobe.com