Personalpolitsiche Aspekte des Humankapitals.

In der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung erscheint das Humankapital als Konsum. Dabei sind dort getätigte Ausgaben die Investition in die Zukunft. Viele unterschätzen auch deren Höhe, weil große Blöcke wie die Ausgaben für Bildung, Forschung und Wissenschaft, aber auch insbesondere die Gesundheitsausgaben wichtige Faktoren für die Ermittlung des Humankapitals darstellen.

Vor einigen Jahren wurde der Begriff Humankapital zum Unwort des Jahres gekürt. Dabei spielt er in der Bildungsökonomie eine tragende Rolle, versuchte man doch mit diesem Begriff den Wert von Sach- und direkten Aufwendungen in Bildung und Gesundheit für die Gesellschaft durch Rechenoperationen deutlich zu machen. Dabei wird der Anteil dieses Wertes an dem Bruttozialprodukt häufig unterschätzt, weil nicht nur die Ausgaben für Bildung, Forschung und Wissenschaft diesem Sektor zugerechnet werden sollten, sondern auch die Gesundheitsausgaben, die auch dem Erhalt der menschlichen Produktivität gelten.

Was heißt Humankapital ?
Formal werden von Bildungsökonomen wie Gary S. Becker dem Humankapital in der Regel folgende Investitionen in die Kompetenz der Menschen zugeordnet: 

  • schulische Bildung
  • betriebliche und geellschaftliche Bildungsmaßnahmen
  • Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit

Soziologen wie Pierre Bourdieu verwenden Begriffe wie Sozialkapital und kulturelles Kapital, um auf die Mehrdimensionalität des Kapitalbegriffes zu verweisen.

 

Wie hoch ist das Humankapital ?  

Karl Martin und Klaus Dieter Henke haben 2008 die Daten des Bruttoinlandsproduktes von 2003 analysiert und sind auf folgende Summen gekommen:

Humankapital

  • Ausgaben Bildung, Forschung, Wissenschaft: 93.9 Mrd. Euro
  • Ausgaben Grundmittel für Kunst -und Kulturpflege: 0,8 Mrd. Euro
  • Gesundheitsausgaben ohne Investionen und med. Forschung: 221,1 Mrd Euro.

Das entsprach einem Anteil von 19,3 Prozent des Bruttoinlandproduktes.

Welche Probleme ?
Meines Erachtens ist es überzeugend die hohen Ausgaben für Gesundheit dem Humankapital zuzurechnen, wenngleich es schier unmöglich ist, den Effekt eines ausgegebenen Euro für Gesundheit auf die Produktivität zu berechnen. 

Personalentwickler werden eher betrübt sein, dass – je nach unterschiedlicher Berechnungsweise der Verbände – die Ausgaben in der betrieblichen Weiterbildung die 30 Mrd Euro kaum überschreiten dürften.

Fazit: Gesundheitsförderung wird ein dynamischer Faktor für die Humankapitalbildung werden!

Die Initiativen der präventiven Gesundheitsförderung werden zu einem dynamischen Motor der Humankapitalbildung heranreifen. Fitness, Gesundheit und Bildung korrelieren mit Lebnesqalität und Arbeitsproduktivität. Das ist für die Personalverantwortlichen genauso wichtig wie für die Mitarbeiter.