Wenn schließlich ein aussichtsreicher Kandidat gefunden und zum Bewerbungsgespräch geladen wird, achten viele Unternehmen bloß auf hervorragende Noten, Fremdsprachenkenntnisse sowie auf Art und Zahl der Abschlüsse.
Hat der Bewerber überzeugt und bekommt die Stelle, soll er sich möglichst schnell in das neue Arbeitsumfeld integrieren und möglichst bald als vollwertiger Mitarbeiter das Unternehmen voranbringen
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soweit die Theorie.
Leider können Sie im täglichen Arbeitsleben nur zu oft eine andere Realität beobachten. Gerade wenn die Stelle dringend besetzt werden muss, oder die Bewerberflut so hoch ist, dass der Personaler sich bei der Auswahl lieber nur auf die harten Fakten der Bewerbungsmappe verlässt, kann es schnell zu einer Fehlentscheidung bei der Mitarbeiterwahl kommen.
Sie sollten nicht nur die Qualifikation sondern auch die Motivation eines Mitarbeiters bewerten. Dies gilt nicht bloß für Arbeitnehmer, die neu ins Unternehmen einsteigen, sondern auch für diejenigen, welche schon einige Zeit im Betrieb tätig sind.
Individuelle Mitarbeitergespräche
Ein umfassendes Personalmanagement beachtet die Bedürfnisse der Mitarbeiter und geht entsprechend auf diese ein. Wenn Sie feststellen, dass ein erstklassiger Angestellter stark in seiner Leistung nachlässt, sollten Sie nach den Gründen für diese Entwicklung forschen. Ein persönliches Gespräch kann dabei helfen, Streitpunkte oder Probleme, die bis dahin niemand offen angesprochen hat, aufzudecken.
Ein individuelles Mitarbeitergespräch bietet außerdem die Möglichkeit, über die Entwicklung des Arbeitnehmers innerhalb des Betriebes zu sprechen. Könnte der Leistungsabfall an den Anforderungen der Stelle liegen? Ist der Mitarbeiter vielleicht über- oder unterfordert? Wichtig ist, dass Sie aufgedeckte Probleme aktiv angehen und Besprochenes auch tatsächlich in die Tat umsetzen. Sonst halten Ihre Mitarbeiter die Gespräche schnell für heiße Luft und werden zusätzlich demotiviert.
Motivierte Mitarbeiter bringen bessere Leistungen
Jobrotation ist ein wichtiges Schlagwort im Zusammenhang mit Mitarbeitermotivation. Besonders, wenn es sich um Tätigkeiten handelt, die schnell monoton werden können, kann die regelmäßige innerbetriebliche Rotation der Arbeitsplätze oft helfen, neuen Elan in das Unternehmen zu bringen. Um eine Stelle richtig zu besetzten, müssen Sie zusätzlich zur nötigen Qualifikation und Ausbildung auch die persönlichen Eigenschaften des Mitarbeiters beachten. Daher sollte intern die Möglichkeit zur Umorientierung und Weiterbildung gegeben sein, sonst kann es schnell dazu kommen, dass wertvolles Potenzial verschwendet wird.
Bei der Bewerberwahl wiederum sollte der Personaler besonders auch die persönlichen Eigenschaften und Interessen des Kandidaten beachten. Lehnt dieser Autos generell ab und fährt der Umwelt zuliebe lieber Bahn oder Rad, so ist er trotz aller Qualifikationen und guter Noten sicher nicht der passende Mitarbeiter für einen Automobilhersteller oder –zulieferer. Derjenige, welcher vielleicht etwas schlechtere Noten mitbringt, aber mit Begeisterung und Tatendrang seine Stelle antritt und sich mit dem Unternehmen identifiziert, ist sicher die bessere Wahl.
Ein gutes Personalmanagement beinhaltet das tägliche Auseinandersetzen mit den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Mitarbeiter, denn nur so gelingt die ideale Ausschöpfung des vorhandenen Potenzials.