Personalentwicklung im Gesundheitswesen: Gemeinsam gestalten und verantworten (Teil 11)

Die Handlungsstudie "Gemeinsam gestalten und verantworten" erprobte das Zusammenspiel von Qualitätszirkeln und Jurorengruppen in stationären Einrichtungen der Altenpflege in Schleswig-Holstein.

In einem Handlungsprojekt aus den Mittel der Spitzenverbände der Pflegekassen wurden die Wechselbeziehungen zwischen interner Qualitätsentwicklung durch Qualitätszirkel mit der Methodik der Balanced Scorecard und externer Qualitätsentwicklung durch Jurorensysteme erprobt. 

Aufbau und Durchführung moderierter Qualitätszirkel auf der Basis der Balanced Scorecard in zwei Regionen mit insgesamt 14 Einrichtungen der stationären Altenpflege
In einem zweijährigen Modellversuch wurden mit 14 Altenpflegeeinrichtungen im Kreis Steinburg und in der Stadt Kiel verschiedene Problemlagen der Altenpflege bearbeitet. Die Durchführung wurde von der Akademie für Gesundheits- und Sozialberufe (AGS) aus Itzehoe organisiert.

Die Themenpalette wurde nach den Bedürfnissen der stationären Altenpflegeeinrichtungen ausgerichtet und umfasste ein breites Themenspektrum von der Verstärkung der Außenkontakte durch ein generationsübergreifendes bürgerschaftliches Projekt bis hin zur SWOT-Analyse oder der Optimierung der Pflegedokumentation. Den Einrichtungen wurde in einer vorsichtigen Annäherung verdeutlicht, dass die Balanced Scorecard als Strategie- und Controllinginstrument in der Lage ist, die Komplexität einer Pflegeeinrichtung zu erfassen und zu reduzieren.

Die Etablierung von Jurorengruppen im Sinne einer "externen Qualitätsentwicklung" mit dem Ziel der Einbindung der Pflegeeinrichtung in soziale Netzwerke
Das Jurorensystem sollte das Innovations- und Beschwerdemanagement wesentlich ergänzen. Ihm gehörten Vertreter aus den verschiedensten Bereichen des Öffentlichen Lebens an. Hierzu gehörten auf der einen Seite die altenpflegenden Institutionen wie Pflegekassen und Krankenhäuser und auf der anderen Seite Vertreter der gesellschaftlich-politischen Lebens wie der Präsident des Kreistages oder private Unternehmen aus der Industrie und dem Bankensektor.

Das Zusammenspiel von Qualitätszirkel und Jurorengruppe
In dem vom Projektbüro Dr. Breitkreuz und Kollegen erstellten Abschlussbericht wird festgehalten, dass sich das Zusammenspiel der unterschiedlichen Institutionen – auch aufgrund der demografischen Entwicklung – lohnen kann. Wichtig dabei ist, eine Kontinuität in der professionellen Begleitung und ein ausgewogenes Wechselspiel in den Jurorengruppen zwischen eigeninitiierten, innengeleiteten Bedürfnissen der Pflegeeinrichtungen und einer anregenden externen Innovationsstruktur von externen Begleitern (Juroren) zu gestalten.