Beim Personalbestands-Controlling betrachten Sie nicht nur das eigene Unternehmen, sondern berücksichtigen bei Ihren Planungen auch alle absehbaren Tendenzen in der Bevölkerungsentwicklung, wie zum Beispiel den Trend zu einer flexibleren Arbeitszeit oder die Veränderung der Altersstruktur.
Bedeutung der Bestandsprognose beim Personalbestands-Controlling
Grundlage des Personalbestands-Controllings ist die Personalbestandsprognose, also eine Prognose darüber, wie Ihr Personalbestand in der Zukunft – beispielsweise in fünf Jahren – aussehen wird. Für diese Prognose gehen Sie vom aktuellen Personalbestand aus und berücksichtigen alle sich bereits abzeichnenden Veränderungen, wie zum Beispiel:
- Eintritt von Mitarbeitern in das Rentenalter
- Übernahme von Auszubildenden
- Zusätzliche Mitarbeiter durch das prognostizierte Umsatzwachstum
- Geplante Versetzungen
- Stilllegungen von bestimmten Unternehmensteilen
- Durchschnittliche Fluktuationsquote
- usw.
Im Rahmen des Personalbestands-Controllings berücksichtigen Sie ferner technologische Entwicklungen (insbesondere die zunehmende IT-Bedeutung) oder sich bereits abzeichnende Gesetzes- oder Tarifänderungen (z. B. eine Veränderung der wöchentlichen Arbeitszeit).
Das Personalbestands-Controlling zeigt zukünftige Deckungslücken auf
Nachdem Sie festgestellt haben, wie sich Ihr Personalbestand ohne weitere Aktivitäten entwickeln wird, besteht die nächste Aufgabe darin, den Personalbedarf zu bestimmen. Die zentrale Fragestellung des Personalbestands-Controllings besteht darin, denjenigen Personalbedarf zu bestimmen, der erforderlich ist, um die zukünftig anfallenden Aufgaben in Ihrem Unternehmen zu bewältigen.
Hierbei berücksichtigen Sie nicht nur den sogenannten Ersatzbedarf, der sich aus dem Saldo der künftigen Zu- und Abgänge ergibt, sondern auch den Zusatz- bzw. Minderbedarf an Personal.
Der Zusatz- bzw. Minderbedarf im Rahmen des Personalbestands-Controllings
Der Zusatz- bzw. Minderbedarf resultiert aus veränderten Aufgabenstellungen, Aufgabenverschiebungen und sonstigen prozessualen Veränderungen. Als Instrument zur Bestimmung des Personalbedarfs eignen sich vor allem Personalflusspläne, da Sie mit Ihnen die quantitative Entwicklung der Personalsituation im Zeitablauf darstellen können.
Im Personalbestands-Controlling kommt es nicht nur auf die Anzahl der Mitarbeiter an
Im Personalbestands-Controlling kommt es aber auch auf qualitative Faktoren an. Was nützt es Ihnen, wenn die Anzahl der Mitarbeiter stimmt, deren Qualifikation aber nicht?
Wenn Sie Ihre Personalbestandsplanung differenziert nach Funktionen, Abteilungen oder Berufsgruppen durchführen, können Sie bereits aus dieser quantitativen Planung erste Schlüsse im Hinblick auf die Entwicklung des qualitativen Personalbestandes ableiten.
Damit macht das Personalbestands-Controlling deutlich, in welchen Funktionen sich zukünftig Bedarfslücken und Bedarfsüberhänge ergeben. Häufig ergibt sich neben der "quantitativen Lücke" auch eine "qualitative Lücke", die Sie schließen müssen. Gerade in diesem Zusammenhang zeigt sich, dass Investitionen in die berufliche Bildung zukünftig einen immer höheren Stellenwert haben werden.