Panikattacken und Angstzustände – was tun?

Panikattacken und Angstzustände sind bei Menschen in unserer zivilisierten Welt immer häufiger anzutreffen und werden von Betroffenen meist verschwiegen. Wenn Sie dabei trotzdem Ihrer Arbeit nachgehen müssen, ist das sehr mühevoll. Was Sie über Panikattacken wissen müssen, lesen Sie im folgenden Artikel.

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Büro und arbeiten intensiv. Plötzlich wir Ihnen schwindlig, Ihr Puls steigt und sie spüren, wie plötzlich Ihr Herz immer schneller schlägt. Sie bekommen panische Angst, da Sie glauben, dass Sie jetzt gerade einen Herzinfarkt bekommen.

Ihre Brust zieht sich zusammen, kalter Schweiß ist auf Ihrer Stirn und Ihr Herz rast. Sie denken, dass Sie im nächsten Moment bewusstlos zusammenbrechen werden, wenn dieser Zustand nicht gleich vorbei ist.

Das was gerade beschrieben wurde, sind die typischen Symptome einer Panikattacke. Oft treten Panikattacken aus heiterem Himmel auf und können – wenn sie immer wieder auftreten – das private und berufliche Leben des Betroffenen sehr beeinträchtigen. Die Angst, dass es wieder zu einer solchen Panikattacke kommen kann, verstärkt die Angstzustände und den Leidensdruck immer mehr.

Früher wurden solche Menschen als hysterisch oder nervig abgestempelt. Vielfach standen Ärzte und Angehörige bis Anfang der Neunzigerjahre den Symptomen hilflos gegenüber. Heutzutage weiß man, dass Panikattacken ernst zu nehmen sind und man den Betroffenen entsprechend helfen muss.

Was kann die Notfallambulanz tun?

Immer wieder landen Menschen mit einer vorangegangen Panikattacke in der Notfallambulanz von Krankenhäusern. Meistens ist diese dann vorbei – oft ist nur noch ein rascher Puls messbar. Nach einem EKG und einer intensiveren Untersuchung wird der Betroffene ohne Befund wieder nach Hause geschickt. Kein Herzinfarkt, keine anderen organischen Schäden.

Was können Sie als Betroffener gegen Panikattacken tun?

Meistens hilft es nicht, sich während einer Panikattacke ruhig hinzulegen und auszuruhen. Die Angst ist dabei zu groß. Folgende Tipps können Ihnen helfen:

  • Sichern Sie sich ab, ob Sie körperlich gesund sind: Lieber einmal öfter zum Arzt gehen, als zu wenig. Erst wenn Sie ärztlich untersucht wurden und Ihnen nichts fehlt, haben Sie Gewissheit dass Sie organisch gesund sind
  • Alles spielt sich mental in Ihrem Kopf ab: Machen Sie sich irgendwie klar, dass nichts passieren kann. Wenn Sie diese Situation immer wieder erleben, so wissen Sie bereits, dass die Attacke wieder vorbei geht.
  • Wie Sie sich selbst Erste Hilfe leisten: Bei Herzrasen ist es hilfreich, sich hinzusetzen und die Gesäßmuskulatur anzudrücken, wie wenn Sie auf die Toilette müssen. Dieser Reflex verlangsamt den Herzschlag.
  • Autogenes Training hilft Ihnen!: Lernen Sie Autogenes Training. Es werden in vielen Arztpraxen und öffentlichen Einrichtungen dazu sehr gute Kurse angeboten. Sie lernen dabei, Ihren Körper selbst positiv zu beeinflussen, was ihnen im Falle einer Panikattacke helfen wird.
  • Analysieren Sie Ihre Lebensumstände: Finden Sie heraus, was der Auslöser für die immer wiederkehrenden Angstzustände sein könnte. Haben Sie Probleme im Beruf? Wie sieht es mit Ihrem Privatleben aus? Gibt es frühere Erlebnisse, die Sie noch nicht verarbeitet haben? Oft kann Ihnen dabei auch ein guter Arzt oder Psychologe helfen. Sie können sich aber auch an Ihren Ehepartner, Freund, Freundin oder Seelsorger wenden.
  • Gönnen Sie sich stressfreie Zeiten: Angstzustände sind auch Begleiter von Stress. Deshalb ist es notwendig, wenn Sie ständig einer beruflichen oder privaten Belastung ausgesetzt sind, sich ein wenig Ruhe zu gönnen. Machen Sie ein paar Tage Urlaub vom Alltag. Ob zuhause oder an einem Erholungsort. Wichtig ist es, dass Sie sich entspannen können.

Zusammenfassung:

Panikattacken und Angstzustände können kurzfristig auftreten oder Menschen über einen längeren Zeitraum belasten. Wichtig ist immer die ärztliche Abklärung. Die Einnahme von Medikamenten wie Psychopharmaka kann vielleicht kurzfristig helfen, ist aber längerfristig nutzlos und kann sogar in Medikamenten- Abhängigkeit führen.

In den meisten Fällen trägt eine Änderung der Lebensumstände und vor allem Autogenes Training zu einem vollständigen Verschwinden  der Attacken bei.

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