Paid Content: „Kann man im Internet Geld verdienen“

Im Web 2.0 spricht jeder von User Generated Content. Aber was ist, wenn man mit seinen Informationen Geld verdienen möchte? Gibt es Paid Content Formate, die funktionieren?

"Kostenlos“ ist ein Schlagwort, das die meisten Menschen mit dem Internet in Verbindung bringen. Wenn man eine Frage hat, schaltet man den Rechner an und findet früher oder später eine Antwort… auf (fast) alles! Paid Content, also Inhalte und Angebote, für die der User bezahlen soll, sind selten erfolgreich. Auf dem BarCamp Cologne 3 hat Andreas Pilz eine Session zu dem Thema gehalten und einige Paid Content Modelle vorgestellt, die seiner Meinung nach funktionieren sollten.

Paid Content kann funktionieren
Wichtig bei Paid Content ist, dass er möglichst exklusiv, hoch qualitativ und/oder sehr professionell ist, um sich gegen andere Anbieter, UGC (User Generated Content) und Unternehmensseiten durchzusetzen. Folgende Möglichkeiten hält Andreas Pilz für realisierbar:

Video on demand
In diesem Fall wird Paid Content in Form von beispielsweise Videoanleitungen und –schulungen angeboten, die einen so hohen Nutzerwert für den User haben, dass er sich das Video für ein paar Cent/Euro kauft und sich nicht auf zweitklassige, kostenlose Versionen verlässt.

Premium Accounts/Abos
In diesem Fall hat man nicht direkt Paid Content, sondern hier liegt der Mehrwert im Zusatznutzen, Extrafeatures und –rechte für Premium Kunden. Die Abo-Version lässt sich mit anderen Paid Content Formen koppeln. Beispielsweise eine Abo-Version von Video on demand.

Special Interest Content
Nischenprodukte funktionieren auch im Bereich Paid Content. Wer Dinge hochwertig aufbereitet, die nur für eine kleine Zielgruppe interessant sind bzw. über die nicht viele Anbieter etwas bringen, kann für diese Informationen auch Geld verlangen.

Testberichte
Gute Testberichte lässt man sich bezahlen. Stiftung Warentest beispielsweise hält sie als Paid Content Angebote für ein paar Cent zum Download bereit. Wenn man als neuer Anbieter diese Form von Content Vermarktung nutzen möchte, muss man im ersten Schritt die User von der Glaubwürdigkeit und dem eigenen Fachwissen überzeugen.

Hochwertige PDFs
In diesem Fall spricht Andreas Pilz überwiegend von z. B. Doktorarbeiten etc. Diese Fachaufsätze etc. werden als Paid Content vermarkten. Hier ist man als Anbieter natürlich verpflichtet, aktuelle und informative PDFs anzubieten. Die Beschaffungskosten und – mühen können recht hoch sein.

Bilder
Stockfotos werden als Paid Content – auch von Privatfotografen – oft schon für einen Euro angeboten. Für Neueinsteiger ist der Markt aber schwierig, weil er schon ziemlich gesättigt ist.

Applikationen
Gerade das iPhone zeigt, dass die Leute bereit sind, kleine Geldbeträge für Applikationen für ihr Mobile-Phone zu kaufen. Paid Content ist hier nicht in Form von Informationen, sondern in Form kleiner Programme.

Schwierig wird es, seine Inhalte zu Paid Content zu machen, wenn es sich um Dinge handelt, die auch schon x-Mal anderswo zu finden sind. Bevor man also plant, mit dem Verkauf von Informationen, Filmen, Applikationen etc. im Internet Geld zu verdienen, muss man den Markt und besonders die Zielgruppe gut abschätzen. Was bringt die schönste Website mit dem hochwertigsten Content, wenn die User die Online-Herausforderung gerade darin sehen, alles kostenlos zu bekommen.

Neben dem individuellen, hochwertigen Material spielen auch virtuelle Güter bei Paid Content Angeboten eine große Rolle. Viele Anbieter, kostenlosspielbare Onlinegames, verdienen große Summe durch den Verkauf von virtuellen Gütern, die den Spielern ein Vorankommen erleichtern.

Zu beachten ist, dass der Erwerb des Paid Content so einfach wie möglich ist. Komplizierte Bezahlvorgänge schrecken die Leute ab und verhindern oft einen Abschluss.