Wer nicht fragt, bekommt auch nichts. Wer zu oft fragt, riskiert es, den Chef zu nerven. Worauf kommt es bei der Gehaltsverhandlung an? Wie geht man geschickt dabei vor? Folgende Tipps helfen Ihnen, Ihr Einkommen erfolgreich zu steigern.
Viele Arbeitnehmer schämen sich, um Geld zu feilschen. Außerdem sind sie sich oft über den richtigen Zeitpunkt im Unklaren. Und fürchten, von vornherein einem mächtigeren und viel erfahreneren Verhandlungspartner nicht gewachsen zu sein.
Es gibt zahlreiche Gründe, die nächste Gehaltsverhandlung auf die lange Bank zu schieben. Doch wer es nicht tut, verschenkt leichtfertig Geld. Auch regelmäßige kleinere Gehaltserhöhungen machen auf Dauer viel aus.
1. Wer nicht fragt, bekommt auch nichts
Es muss Ihnen nicht peinlich sein, nach mehr Gehalt zu fragen. Denn: Gehaltsgespräche gehören zu den festen Ritualen im Berufsleben. Man darf es und der Chef rechnet damit. Schließlich gehört es zu seinem Job, für zufriedene Mitarbeiter zu sorgen.
2. Das richtige Verhalten beim Berufsstart
Sprechen Sie im Vorstellungsgespräch das Thema Gehalt besser nicht zuerst an, denn das könnte gierig wirken. Warten Sie besser, bis der Personalchef das Thema anspricht. Natürlich haben Sie sich durch eine ausführliche Internetrecherche und Gespräche im Bekanntenkreis gut informiert. Entweder nennen Sie jetzt eine Spanne oder ein konkretes Gehalt, dass sie mit Ihren Kenntnissen und Qualifikationen gut begründen können. Beispielsweise rechtfertigt eine zweite Fremdsprache ein höheres Gehalt.
3. Das richtige Timing
Wenn es nach dem Vorgesetzten geht, gibt es nie den richtigen Zeitpunkt für ein Gehaltsgespräch. Ein geeigneter Zeitpunkt ist aber beispielsweise das Jahresgespräch, wenn Ihre Leistungen gut waren. Allerdings fragen dann viele Mitarbeiter. Gute Zeitpunkte sind auch die Eingänge großer Aufträge, wenn absehbar ist, das Geld hereinkommt. Eher ungünstig sind Firmenkrisen. Außerdem sollten Sie Gehaltsgespräche besser mit einem Termin führen und
nicht zwischen Tür und Angel oder im Aufzug. Und nicht zu oft: Also
nicht jedes halbe Jahr, sondern höchstens einmal pro Jahr.
4. Eine Liste der Erfolge vorbereiten
Für eine Gehaltserhöhung braucht man gute Argumente. Deshalb bereiten Sie am besten eine Liste Ihrer Erfolge vor. Wo haben Sie geholfen, dass die Firma Geld spart, wo haben Sie für die Firma Geld verdient? Was für Projekterfolge können Sie vorweisen? Besser nicht alles Pulver auf einmal verschießen, sondern ein, zwei starke Argumente fürs Finale aufheben.
5. Alternativen zu einer Gehaltserhöhung
Wenn Ihr Chef sich schwer tut, Ihnen eine Gehaltserhöhung zu geben, schlagen Sie ihm Alternativen vor: ein Dienstwagen, Diensthandy oder -notebook für zu Hause sind hier die Klassiker. Auch eine Weiterbildung können Sie vorschlagen. Mit solchen Extras tun sich Chefs oft leichter, wenn sie bereits eine Gehaltserhöhung abgelehnt haben. Auch sie wissen, dass letztlich der gute Wille zählt und ein positiver Gesprächsabschluss den Mitarbeiter bei Laune hält.
Abschließend sollten Frauen nicht zu schüchtern und zaghaft auftreten, sondern selbstbewusst eine Gehaltserhöhung mit ihren Erfolgen argumentieren. Oft fordern sie nämlich zu wenig und geben zu schnell nach. Helfen kann hier, die Gehaltsverhandlung als sportive Herausforderung anzunehmen.