Nörgelei gehört zum Alltag

Mit Nörgelei werden Sie täglich konfrontiert. Charakteristisch für diese besondere Beschwerdeform: Sie ist emotionsgeladen, unkonkret und überzogen. Die nörgelnde Person ist unzufrieden - das kann ganz andere Gründe haben und muss nicht an Ihnen liegen. Es ist Zufall, dass ausgerechnet Sie den Unmut abbekommen.
Überlegen Sie gut, wie Sie auf eine Nörgelei reagieren. Ist sie harmlos, oder stellt die Nörgelei einen Machtkampf, einen Angriff oder eine Grenzverletzung dar? Werden Sie gerecht behandelt?

Beispiel 1: Mitarbeiterbesprechung: Es geht um die Qualitätssicherung. Einer der Mitarbeiter zieht ein langes Gesicht: "Und das soll wirklich etwas bringen? Das klappt doch nie!"

Dulden Sie als Führungskraft eine solche Nörgelei, schwächt das Ihre Postition. Schnell entsteht der Eindruck: Dem kann man auf der Nase herumtanzen, der hat seine Leute nicht im Griff.

Beispiel 2:  Ihr Chef meckert: "Wo bleiben denn die Unterlagen, die Sie mir zusammensuchen sollten? Was machen Sie eigentlich die ganze Zeit? Ich bezahle Sie schließlich nicht fürs Quatschen und Rumsitzen?"

Wehren Sie sich nicht gegen den rüden Tonfall der Nörgelei, denkt Ihr Chef, dass er auch das nächste Mal seine schlechte Laune bei Ihnen abladen kann. Der nächste Ärger ist vorporgrammiert.

Beispiel 3: Ein wütender Kunde macht Sie zur Schnecke, weil die Lederjacke, die er gestern bei Ihnen erstanden hat, an mehreren Stellen "scheckig" ist.

Der Kunde hat Macht. Er missbraucht seine Position als "König Kunde" und versucht Sie in die Defensive zu drängen, um seinen Vorteil daraus zu ziehen.

Lassen Sie solche Nörgelei zu oft ohne jede Reaktion durchgehen, verlieren Sie Macht, Status und Anerkennung. Sie erwecken den Eindruck: Bei Ihnen kann man sich so ein Verhalten erlauben. Keifen oder Zurückbrüllen ist jedoch auch keine Lösung: Sie wirken ebenfalls unsouverän und mit der Situation überfordert.