Nicht nur für Pendler wichtig: Stressabbau am Steuer

Wenn Sie jeden Morgen zur Arbeit pendeln, kennen Sie den morgendlichen und auch abendlichen Stress. Mehr als 25% aller Deutschen Autofahrer sind am Steuer häufig gestresst, jeder sechste Fahrer wird sogar als aggressiv eingestuft. Eine wichtige Erkenntnis ist: Stress belastet nicht nur, er erhöht auch das Unfallrisiko.

Eine Studie zum Thema „Stress am Steuer“ unterscheidet sechs verschiedene Autofahrer-Typen:

  • Der „Gehetzte“ (ca. 11%) – liebt schnelle Wagen und riskante Fahrmanöver. Er ist besonders unfallgefährdet.
  • Der „Explosive“ (ca. 15%) – als Choleriker ist er schnell reizbar, beruhigt sich aber auch schnell wieder.
  • Der „Unsichere“ (ca. 19%) – ist ebenfalls unfallgefährdet. Die Unsicherheit führt bei ihm auch zu unsicherem Fahrverhalten.
  • Der „Profi“(ca. 15 %) – fährt routiniert und entspannt. Souverän und routiniert meistert er auch stressreiche Situationen.
  • Der „Entspannte“ (ca. 16 %) – kennt keinen Stress. Auch belastende Situationen meistert er mit Leichtigkeit.
  • Der „Normale“(ca. 24%) – ist der Durchschnitt: Er hat Spaß am Fahren und ist eher gemütlich unterwegs. Er hat manchmal Stress beim Fahren, manchmal auch nicht. Nur selten fühlt er sich hilflos oder wird aggressiv.

Gefährlicher Pendlerstress

Stress erhöht nicht nur das Unfallrisiko. Wenn es zu einem Unfal kommt, treten in der Folge meist belastende Stressbelastungen auf. Je heftiger der Unfall war, desto stärker wird das Stressempfinden in der folgenden Zeit sein. Man spricht dann von einer sogenannten Belastungsreaktion, die eine ganz normale und gesunde Reaktion der Psyche ist. Diese lässt in der Regel nach kurzer Zeit nach.

Wenn Sie länger als 6 Wochen anhält, sollten Sie Unterstützung von einem Arzt oder Psychologen suchen, um einer Chronifizierung vorzubeugen.

Was können Sie tun, um Belastungsreaktionen zu balancieren?

Entspannungsübungen und ein vorausschauender Fahrstil können positiv gegen diese Stressfolgen wirken.

Entspannungsübung

Als Entspannungsübung im Auto bieten sich besonders Atemübungen und Entspannungsmusik an.

1. Atemübung

Eine einfache und sehr wirksame Entspannungsatmung ist die Bauchatmung. Setzen Sie sich aufrecht hin, damit Ihr Bauch frei ist und entspannen Sie Ihre Bauchmuskeln. So können Sie tiefer in den Bauch atmen. Während Sie sich weiter auf den Straßenverkehr konzentrieren atmen Sie bewusst tief ein (durch die Nase) und dann ohne Druck wieder aus (durch den Mund oder die Nase). Wiederholen Sie ca. 5 bis 10 Atemzüge.

2. Entspannungsmusik

Als Entspannungsmusik eignet sich jede Musik, die geistige und körperliche Anspannung und Erregung verringert. Entspannungsmusik ist eher leise, da laute Töne unbewusst schnelle als Bedrohung empfunden werden. Sie ist langsam mit weniger als 72 Schlägen pro Minute; wenig dynamisch, weich und fließend. Echte Musik wirkt zudem besser als computergenerierte Musik.

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