Die Motivation zur Gründung des Vereins formulierten die Mitglieder in ihrem Faltblatt unter: "Wir haben uns gegründet…
- weil der Bedarf an Information und interkultureller Begegnung zwischen Muslimen und der Mehrheitsgesellschaft ständig wächst,
- weil in vielen Bereichen die Nachfrage nach kompetenter Beratung und Vermittlung besteht,
- weil Muslime untereinander ein offenes und unabhängiges Forum für Austausch und Vernetzung brauchen,
- weil die gleichberechtigte Partizipation in unserer Gesellschaft mehr Qualifikation und Empowerment erfordert,
- weil in Deutschland mehr als drei Millionen Musliminnen und Muslime leben, doch ihr allgemeiner sozialer Status und die Beteiligung an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen weit unter dem Durchschnitt liegen,
- weil neben der steigenden Zahl der Deutschen, die zum Islam konvertieren, auch die muslimischen Migranten und ihre hier geborenen Kinder und Enkel ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland haben und sich als Muslime in diese Gesellschaft einbringen wollen,
- weil wir zeigen wollen, dass durch den Islam geprägte Werte, Normen und Lebensentwürfe nicht zu denen einer modernen Gesellschaft im Widerspruch stehen, sondern einen Beitrag zur Gestaltung wichtiger Zukunftsaufgaben leisten können."
Muslimische Vereine in Deutschland und politische und gesellschaftliche Gleichstellung und Partizipation
Inzwischen gibt es eine Vielzahl unterschiedlichster muslimischer Vereine in Deutschland. So z. B. das Aktionsbündnis muslimischer Frauen in Deutschland e.V. (AmF). Es sollte zur zivilgesellschaftlichen Aufgabe gehören, all jene Bestrebungen muslimischer Vereine in Deutschland zu unterstützen, die eindeutig demokratisch orientiert sind.
Auch wenn die religiöse und kulturelle Gleichstellung von Muslimen in Deutschland von manchen als beängstigend empfunden werden könnte, so ist diese dennoch als notwendiges Ziel hinsichtlich eines friedlichen Miteinanders aller erstrebenswert.
Benachteiligung und Diskriminierung hat auf längere Sicht in vielen Gesellschaften zu Aufständen oder sogar zu Bürgerkrieg geführt (siehe Ex-Jugoslawien). Eine solche Eskalierung innerhalb einer pluralistischen Gesellschaft gilt es durch politische und gesellschaftliche Gleichstellung und Partizipation zu verhindern. Der gegenwärtige Generationenwechsel in der Führung muslimischer Spitzenverbände kann einen Beitrag zur Öffnung dieser Verbände leisten.
Eine Zusammenarbeit von Wohlfahrtsverbänden kann hier integrativ wirken. So wird zum Beispiel die Arbeit eines muslimischen Vereins, das Begegnungs- und Fortbildungszentrum Muslimischer Frauen e. V., in Köln von deutschen Wohlfahrtsverbänden finanziell unterstützt. Hierzu mehr Informationen in der Reihe: Muslimische Frauen.