Immer wieder wird in der westlichen Welt darauf hingewiesen, dass im Islam eine Trennung von Staat und Religionsform nicht vorgesehen ist. In seinem Selbstverständnis sieht sich der Islam als Weltreligion, die nicht zwischen profaner und sakraler Lebenswelt trennt. Dabei bezieht sich der Islam auf die Umma, als religiöser Gemeinschaft.
Muslime verstehen: Die Umma anerkennen
Im Islam versteht sich das Individuum als Teil der religiösen Gemeinschaft, der Umma. Eine Existenz außerhalb der Umma erscheint als undenkbar. Wer als Mitglied der Umma gilt, kann diese Gemeinschaft nicht mehr verlassen. So schreibt Frau Spuler-Stegemann[1]: "Vom Islam abzufallen ist die einzige Sünde, die Gott niemals verzeiht."
Tibi, B.: Die fundamentalistische Herausforderung. Der Islam und die Weltpolitik, 1993, S. 12