Muslime in Deutschland: Gefahr oder Ausdruck der Vielfalt

Muslime in Deutschland werden an der allgemein bekannten muslimischen Welt gemessen. Dabei wiegen die Ereignisse des 11. September 2001 besonders schwer. Vielfältige Meldungen über Terroranschläge muslimischer Fanatiker erschweren diese Last immer wieder. Hinsichtlich eines friedlichen Miteinanders verschiedener Religionsformen in unserer Gesellschaft sollte hinsichtlich dieser Belasstung ein Gegengewicht geschaffen werden.

Die alte und altbekannte Weisheit: "Alles hat auch seine gute Seite" sollte auch bezüglich der Existenz des Islam bzw. der Existenz von Muslimen in Deutschland Anwendung finden.

Ängste, die sich letztlich auf eine Minderheit fanatischer Extremisten innerhalb der islamischen Welt beziehen, können keine Basis für ein friedliches Miteinander von Muslimen und Nicht-Muslimen sein. Ängste führen, das ist hinlänglich bekannt, zu Handlungsunfähigkeit und/oder zu voreiligen Handlungen, die sich später jedoch oft als falsch erweisen.

Aus diesem Grund scheint es notwendig, einmal einen anderen Blickwinkel auf muslimische Mitbewohner in Deutschland zu versuchen. Denn die Existenz von 3,3 Millionen Muslimen birgt in vielfacher Hinsicht auch Chancen für notwendige Entwicklungen in Deutschland. Die Welt ist multikulturell und auch Deutschland sollte sich seiner wachsenden Multikulturalität stellen. Jede Vielfalt bietet auch die Chance zu Wachstum. Dies jedoch nur dann, wenn sie anerkannt und genutzt wird.

Muslime in Deutschland – eine Minderheit im Wandel
Für einen gläubigen Muslim ist es eine Herausforderung in einer nicht muslimischen Umgebung, wie zum Beispiel in Deutschland, zu leben. Dennoch möchten viele der hier lebenden Muslime nicht mehr in ihre Heimatländer zurück.

Aus diesem Grund sollte sich die Mehrheitsgesellschaft mehr mit den Muslimen und der notwendigen Integration dieses Personenkreises beschäftigen.

Muslime in Deutschland haben nicht immer keinen deutschen Pass
Dabei gilt es auch zu bedenken, dass nicht nur ausländische Muslime in Deutschland leben. Die Anzahl der Muslime mit deutscher Staatsangehörigkeit wächst einerseits durch Menschen, welche als Muslime die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben oder durch Einführung des neuen Staatsangehörigkeitsrechts (seit Januar 2001) erhalten, und andererseits durch Menschen, welche als Deutsche zum Islam konvertieren.

Seit 2001 erhalten in Deutschland geborene Kinder nichtdeutscher Eltern automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn zumindest ein ausländischer Elternteil seit acht Jahren rechtmäßig seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Inland hat und eine Aufenthaltsberechtigung oder seit drei Jahren eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis besitzt.

Auch wenn sich diese muslimischen und deutschen Staatsangehörige später für eine Staatsbürgerschaft (die Deutsche oder die ihrer Eltern) entscheiden müssen, so wachsen sie dennoch als deutsche Staatsbürger auf. Sie werden sich jedoch nur dann für die deutsche Staatsbürgerschaft entscheiden, wenn sie sich als Deutsche fühlen (lernen).

Es scheint eine besondere Aufgabe politischer und gesellschaftlicher Arbeit der Zukunft zu sein, ihnen dieses selbstverständliche Gefühl des Deutsch-Seins zu ermöglichen!