Muslime in Deutschland: Eine Minderheit im Wandel

Muslime in Deutschland: Seit Jahren bemühen sich einige engagierte Vereine und Verbände, die kirchlich-diakonischen Werke bereits seit Jahrzehnten, um die Belange von Migrantinnen und Migranten. Aufgrund der wachsenden Zahl der Muslime in Deutschland, verschiebt sich das Interesse allmählich vom Blick auf muslimische MigrantInnen zum Blick auf Muslime in der Bundesrepublik.

Auf Einladung des Gesprächskreises "Arbeit und Soziales" der Friedrich Ebert Stiftung, fand bereits am 04. Mai 2000 eine Tagung mit dem Titel: "Mitbürger muslimischen Glaubens: Die vernachlässigte Minderheit" in Berlin statt. Muslime als eine vernachlässigte Minderheit?

Der genannte Gesprächskreis lud zum wiederholten Male zu einer Tagung ein, die sich mit dem Thema: "Muslime in Deutschland" beschäftigte. Hintergrund des Tagungstitels, der als provokant erscheinen mag, war die Feststellung, dass sich mit der Reform des Staatsangehörigkeitsrechtes eine Entwicklung abzeichnet, der von einer zunehmenden Etablierung einer muslimischen Minderheit mit deutschem Pass beziehungsweise deutschen Muslimen ausgeht.

Muslime in Deutschland sind zunehmend deutsche Staatsbürger
Sofern die Bedingungen geben sind, erhalten Kinder muslimischer Eltern bei ihrer Geburt automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft und wachsen somit als Deutsche muslimischen Glaubens auf. Sofern sie diese Staatsbürgerschaft mit ihrer Volljährigkeit nicht ablegen, werden sie später als Muslime innerhalb der deutschen Gesellschaft wirken.

Der steigenden Anzahl von Mitgliedern mit deutschem Pass, wird innerhalb der muslimischen Minderheit ein Einfluss auf die politische und gesellschaftliche Partizipation  zugesprochen.

Auf der genannten Tagung wurde sehr deutlich, dass die Interessen und Bedürfnisse der muslimischen Minderheit bislang innerhalb der meisten gesellschaftlichen Bereiche nur unzureichend berücksichtigt wurden. Dies lag daran, dass diesem Personenkreis der Status "Ausländer" zugeordnet wurde. Diese Statuszuordnung wird durch das neue Staatsangehörigkeitsrecht und den damit verbundenen Entwicklungen aufgehoben. Sie ist auf Dauer, im Rahmen eines multikulturellen und multireligiösen Deutschlands, nicht länger haltbar.

Innerhalb der deutschen Bevölkerung stellen Muslime bereits einen nicht unerheblichen Bestandteil dar. Sie sollten ihrer wachsenden gesellschaftlichen Präsenz entsprechend, auch als selbstverständlicher Teil einer pluralistischen bundesdeutschen Gesellschaft gewertet werden.