Lange Zeit hatte die gedruckte Stellenanzeige keine Konkurrenz. Dann verlagerte sich der Schwerpunkt der Rekrutierung auf online-Jobbörsen und Karriere-Websites der Unternehmen. Nun erscheint durch Mobile Recruiting ein neuer Kanal, um potenzielle Kandidaten auf offene Stellen anzusprechen und Kontakte herzustellen.
Mobile Recruiting: Stellenanzeigen für das Handy
Smartphones, die konventionelle Handys mehr und mehr ersetzen, haben so große Bildschirme, dass abgespeckte Websites bequem angezeigt und gelesen werden können. Daher werden die Karrierewebseiten der Unternehmen zunehmend mit einer mobilen Variante versehen, die ohne Animationen und Videos auskommt und mittels einer angepassten Schriftgestaltung gut lesbar ist.
QR-Codes ergänzen Mobile Recruiting
Wie überwindet man den Medienbruch zwischen gedruckten Informationen und dem Internet? Die Lösung heißt QR-Code. Diese zweidimensionalen Codes prangen auf großformatigen Werbeplakaten oder in Zeitungen. Fotografiert man so einen Code mit der Kamera des Mobiltelefons, ruft das Handy die entsprechende Internetseite mit weiteren Informationen auf.
So erspart man Interessenten, sich eine Internetadresse aufschreiben zu müssen und erfährt nebenbei sogar, wo der Interessent die Werbung gesehen hat und sogar, welcher Handynutzer sich interessiert gezeigt hat.
Nicht nur die direkte Kontaktaufnahme zum Bewerber per SMS oder Anruf, sondern vor allem die Verknüpfung der verschiedenen Dienste ist kennzeichnend für das Mobile Recruiting, bei dem das Handy oder Smartphone mit seinen verschiedenen Leistungsmerkmalen (SMS, Kamera, Internetbrowser, App) zentrales Instrument ist.
Zählt man noch die über Mobiltelefone aufgerufenen Seiten sozialer Netzwerke hinzu, erkennt man bereits jetzt die wachsende Bedeutung dieses Kanals der Mitarbeitergewinnung.
Mobile Recruiting: Quo vadis?
Jede neue Technologie entwickelt für sich zunächst diverse Spielarten, von denen nach anfänglicher Unübersichtlichkeit, meist nur wenige überleben. Beim Mobile Recruiting wird erwartet, dass die einzelnen Dienste zunehmend besser zusammenarbeiten werden, so dass bisher noch vorhandene Brüche überwunden werden können.
Das Bewerbungsgespräch über die Videokamera des Telefones ist noch Zukunftsmusik. Ob es dazu kommen wird, scheint derzeit nicht wahrscheinlich. Aber wer hätte vor fünf Jahren gedacht, dass ein Mobiltelefon nur noch gelegentlich zum Telefonieren verwendet wird, so wie es inzwischen Realität geworden ist?
Vielfach funktioniert die Suche nach dem knapper werdenden Personal über soziale Netze.