Mobiler Messerschleifer: Konzept für Gründer mit handwerklicher Begabung

Fahrender Scheren- und Messerschleifer - ein aussterbendes Handwerk, das in unserer Wegwerfgesellschaft nicht mehr gebraucht wird? Könnte man meinen. Doch ein junges Unternehmen aus dem brandenburgischen Wiesenburg betreibt eben dieses Geschäft mittlerweile so erfolgreich, dass es sein Know-how nun per Franchising weitergeben möchte.
Ralph Zumpe gründete sein Unternehmen als Messerschleifer im Juli 2001 nach einem halben Jahr intensiver Vorbereitung. Der ehemalige Fernfahrer war es leid gewesen, seine Familie nur am Wochenende zu sehen. Das betriebswirtschaftliche Know-how brachte Ehefrau Ellen, damals noch BWL-Studentin, ein.
Anfangs sollte nur die reine Dienstleistung als Messerschärfer für Privatpersonen, Hotels, Metzgereien, Schreinereien und so weiter, die einzige Grundlage des Geschäfts darstellen. Später kam der Verkauf hochwertiger europäischer Schneidwerkzeuge hinzu, weil Kunden danach verlangten.
Besonders bekannt wurde der Messerschleifer durch Stände auf Weihnachts- und historischen Märkten, wo neben dem Verkauf von Messern die Demonstration des Messerschärfens im Vordergrund stand. Bereits nach eineinhalb Jahren machte das Unternehmen erste Gewinne, doch der Aktionsradius des mobilen Schärfdienstes blieb begrenzt.

Bundesweite Expansion geplant

So
reifte der Plan, das in den ersten gut dreieinhalb Jahren gesammelte
Wissen für den Aufbau eines Franchise-Systems zu nutzen. Seit Anfang
2005 suchen die Gründer Ralph und Ellen Zumpe deshalb Franchise-Partner
im gesamten Bundesgebiet, die sich mit ihrem System, dem als Marke
eingetragenen mobilen Schärfdienst Zumpe, selbstständig machen wollen.
"Im März ist unser erster Franchise-Nehmer gestartet", berichtet Ellen
Zumpe.
Franchise-Interessierte
sollten eine Fachausbildung möglichst aus der Metallbranche, hohes
Qualitätsbewusstsein, Kommunikationsfreude und Computerkenntnisse
mitbringen. Als Wunschalter für Ihre Messerschleifer geben die Zumpes
zwischen 30 und 55 Jahren an.
Zu
den Leistungen des Franchise-Gebers gehören neben der Unterstützung bei
der Standortanalyse und des Unternehmenskonzepts, der
Rentabilitätsvorschau etc. auch fachbezogene Schulungen sowohl vor dem
Start als auch einmal pro Halbjahr zur fachlichen und
betriebswirtschaftlichen Weiterbildung. Zudem ergeben sich durch den
zentralen Einkauf von Maschinen, Betriebsmitteln und Handelsware
Vorteile für alle Partner.
Kein Problem mit dem Handwerksrecht
"Mit
unserem Konzept richten wir uns an Menschen mit handwerklichem
Geschick, aber der Schärfdienst ist kein Handwerk", stellt Ellen Zumpe
klar. Solange die alte Handwerksordnung noch galt, betrieben die
meisten Messerschleifer ihr Geschäft als Reisegewerbe. Doch
mittlerweile zählt der Messerschleifer zu den handwerksähnlichen
Gewerben, für die der Meisterzwang aufgehoben wurde.

www.schleiferei-zumpe.de