Mobbing: Was Sie tun können, wenn Kollegen betroffen sind

Im Laufe Ihrer beruflichen Karriere sind vielleicht auch Sie mit Mobbing konfrontiert worden. Wenn Sie nicht selbst betroffen waren, dann haben Sie es vielleicht indirekt bei Kollegen oder Mitarbeitern mitbekommen. Wie Sie einem solchen Kollegen helfen, der gemobbt wird, lesen Sie hier.

Die Erscheinungsbilder von Mobbing sind vielfältig: Plötzlich verstummt das Gespräch, wenn der Gemobbte den Raum betritt, oder er wird aus fadenscheinigen Gründen im Kreis seiner Kollegen isoliert. Oft erscheinen die Angriffe so banal, dass es dem Betroffenen schwer fällt, sie genau zu beschreiben, geschweige denn, sich deshalb zu beschweren.
Psychosomatische Erkrankungen verschiedenster Ausprägungen (Schlafstörungen, Kreislaufprobleme, Magenbeschwerden, Rückenschmerzen, Angstzustände usw.), die bis hin zur Arbeitsunfähigkeit, im Extremfall sogar zum Selbstmord führen können, sind die Folgen dieses zu lange ertragenen Kleinkriegs.

So dokumentiert sich eine klassische Mobbingattacke: Es steht ein regelrechtes System dahinter, und die Angriffe erfolgen über einen längeren Zeitraum. Dabei können die Anfeindungen von allen Mitarbeitern, sowohl von Kollegen, als auch von Vorgesetzten ausgehen.
So reagieren Sie, wenn Sie in Ihrer Umgebung einen Mobbingfall vermuten oder wenn sich das Mobbingopfer Ihnen anvertraut:

1. Bieten Sie dem Mobbingopfer ein offenes, vertrauliches Gespräch an. Versichern Sie ihm, dass Sie die Vorfälle in Zukunft genauer, aber unauffällig, beobachten werden, falls Ihnen selbst bisher noch nichts aufgefallen ist. So können Sie ­als Zeuge konkrete Hinweise sammeln. Gehen Sie vorerst den Hinweisen des Gemobbten nach, ohne den/die Mobbingtäter anzusprechen.

2. Geben Sie dem Opfer Rückhalt. Zeigen Sie ihm, dass Sie hinter ihm stehen.

3. Sprechen Sie einzeln und in entspannter Atmosphäre mit den Mobbingtätern, falls Sie konkrete Anzeichen für Mobbing erkannt haben. Machen Sie ihnen klar, dass Sie die Vorfälle wiederholt selbst beobachtet haben. Appellieren Sie an ihre Vernunft und bitten Sie sie, ihren Teil zu einem guten Betriebsklima beizutragen, indem sie ihre Anfeindungen sofort aufgeben. Weisen Sie sie darauf hin, dass Sie ansonsten Ihren Chef informieren müssen.

4. Informieren Sie Ihren Chef über die Vorfälle, wenn Ihre Bemühungen, dem Mobbingopfer zu helfen, scheitern. Lassen Sie keine lange Zeit verstreichen, sondern reagieren Sie schnell.

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