Mobbing am Arbeitsplatz: Handlungen

Mobbing-Verhalten
Eine gute Möglichkeit der Orientierung bieten die 45 Mobbing-Handlungen, die  Leymann zusammengestellt hat:

  • Angriffe auf die Möglichkeit sich mitzuteilen,
  • Angriffe auf die sozialen Beziehungen,
  • Angriffe auf das soziale Ansehen,
  • Angriffe auf die Qualität der Berufs- und Lebenssituation,
  • Angriffe auf die Gesundheit.

Wenn eine oder mehrere negative Handlungen dieser Art über ein halbes Jahr oder länger und mindestens einmal in der Woche geschehen, liegt Mobbing vor.

Mobbing kommt von Kollegen zu Kollegen, zwischen Vorgesetzten und Untergebenen, bei Männern und Frauen vor.

Nach den Untersuchungen von Leymann sind die Mobber und Mobberinnen

  • zu 44 Prozent Kollegen und Kolleginnen
  • zu 37 Prozent Vorgesetzte
  • zu 10 Prozent KollegInnen und Vorgesetzte
  • zu 9 Prozent Untergebene

Eine wachsende Variante ist das Mobben von Vorgesetzten der über 50jährigen. Diese werden animiert, sich vom Arbeitsplatz zu trennen. Oftmals haben sie danach keine Chance auf eine neue Tätigkeit und landen in der Altersarbeitslosigkeit.

Eine Studie des Instituts für Markt- und Sozialforschung (IFAK) nennt die Zahl von 20 Prozent. Das bedeutet, das jeder Fünfte angibt, in seinem Arbeitsleben schon einmal von Mobbing betroffen gewesen zu sein.

Vorgesetzte mobben "anders"
Vorgesetzte spielen ihre Macht in negativer Weise Untergegebenen gegenüber durch folgende Strategien aus.

  • Unterforderung: Es werden oft leichte, unbedeutende Aufgaben gestellt, die weit unter der Qualifikation des Arbeitnehmers stehen. Dadurch erlebt der Mitarbeiter eine Unterforderung, dies kann sehr quälend sein und führt zu Frustration und Stress.
  • Überforderung: Die Aufgaben werden zu spät oder fehlerhaft gestellt, oft überfordern die Tätigkeiten die Mitarbeiter, diese führen oft zu Unzufriedenheit bei den Mitarbeitern.

Unterscheidung der Mobbing-Handlungen von Männer und Frauen

Frauen benutzen oft folgende Gelegenheiten:

  • Jemanden vor Dritten lächerlich zu machen,
  • Jemandem hinter seinem Rücken schlecht zu machen,
  • Jemanden ständig zu kritisieren,
  • Sich in Andeutungen zu ergehen, ohne konkrete Aussagen.

Männer bevorzugen folgende Maßnahmen:

  • Drohungen aussprechen,
  • Ignorieren, "links liegen lassen",
  • Zurückhalten von Arbeitsmaterialien und Informationen,
  • "versetzen" und zwar so, dass der schikanierte Mitarbeiter isoliert wird,
  • Aufträge zur Erledigung übergeben und wieder wegnehmen in häufigem Wechsel.

Man sieht hier die Unterscheidung zwischen subtilen zu klaren Mobbinghandlungen.