Mitarbeitermotivation: Warum Anweisungen keine Vorschläge sind

Mehr Gehalt, mehr Anerkennung, mehr Mitspracherecht - das sind die Wünsche, die bei entsprechenden Umfragen von Mitarbeitern am häufigsten genannt werden. Zugleich werden Führungskräfte dazu angehalten, mehr zu delegieren. Beides ist verständlich, denn nachweislich lässt sich durch einen demokratisch-parzipativen Führungsstil die Mitarbeiter mehr motivieren und die Unternehmensleistung verbessern.

Allerdings ist diese Art von Führung auch nicht frei von Gefahren. Denn wer seine Mitarbeiter zu jedem Punkt befragt und jede Entscheidung zur Diskussion stellt, kann das Unternehmen ebenfalls lahmlegen. Um einige negative Beispiele zu nennen: unter anderem besteht das Risiko, dass sich hier keine Unternehmenskultur sondern eine Diskussionskultur etabliert oder der Chef, der alles und jeden um seine Meinung fragt, erscheint schon bald als führungsschwach. Und leider gibt es auch die Sorte von Mitarbeitern, die diese Chance dazu nutzt, Projekte zu blockieren oder – weil rhetorisch geschickt – dem Chef das Ruder aus der Hand zu nehmen.

Alle diese Dinge müssen natürlich nicht eintreffen, es ist auch keine Lösung, völlig auf die Mitsprache der Mitarbeiter zu verzichten und sich wie ein Diktator aufzuführen. Dieser Führungsstil schadet dem Unternehmen und dem Betriebsklima ebenso. Hier gilt es dafür zu sorgen, dass die Mitsprache gegeben ist, aber nicht dabei über das Ziel hinausschießt.

Deshalb sollten Sie als Führungskraft klare Grenzen ziehen und kommunizieren. Machen Sie klar, dass Sie die Meinung der Mitarbeiter hören wollen und diese auch in Ihre Entscheidung einfließen lassen werden. Aber auch, dass es zuletzt Ihre Entscheidung ist.

Mitarbeitermotivation: In Entscheidungen mit einbeziehen

Haben Sie die Mitarbeiter mit in die Entscheidung eingebunden, alle Meinungen berücksichtigt und sind zu einem guten Ergebnis gekommen, dann sollten Sie dieses im Unternehmen auch so kommunizieren. Machen Sie auf gar keinen Fall den unüberlegten Schritt, dass Sie die  – nach reichlicher Überlegung – gefällte Entscheidung erneut zur Diskussion stellen, nur weil sie einigen Mitarbeitern nicht gefällt. Denn das wird immer der Fall sein, wenn mehrere Leute an einem Tisch sitzen.

Auch sollten Sie nicht jede Entscheidung mit den Mitarbeitern besprechen, denn auch das ist ein Zeichen von Führungsschwäche. Bei manchen Fragen macht es Sinn, sich mit den Kollegen auszutauschen, bei anderen eben nicht. Auch hier sollten Sie klare Grenzen ziehen.

Ganz wichtig: Anweisungen, die Sie erteilen, sind keine Diskussionsgrundlagen! Es gibt Punkte, bei denen Sie die Belegschaft oder einzelne Mitarbeiter um Input bitten und mitreden lassen. Aber eine Arbeitsanweisung, die Sie erteilen, gehört sicherlich nicht dazu.

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