Mitarbeiterführung: 4 Tipps für konstruktive Kritikgespräche

Wer seine Mitarbeiter gut führen möchte, kommt an konstruktiven Kritikgesprächen nicht vorbei. Ganz wichtig dabei: Kritisieren Sie immer nur das Verhalten, nie die Person! Beachten Sie zusätzlich die folgenden Tipps, werden Ihre Mitarbeiter Kritikgespräche künftig als Hilfe und nicht als Anklage empfinden.
1. Kritisieren Sie in der Ich-Form: „Ich habe den Eindruck gewonnen, in der Zusammenarbeit zwischen Ihnen und Herrn Müller gibt es Reibungspunkte …“. Sie-Botschaften wie etwa „Sie sind untragbar, schwierig, streitsüchtig …“ führen dazu, dass der andere sich verteidigt und es zu einer Diskussion darüber kommt, wer im Recht ist.
2. Ihre Kritik sollte stets konkret und auf ein bestimmtes Verhalten bezogen sein: Verallgemeinerungen wie: „Sie passen sich nicht an …“ führen ebenfalls dazu, dass der Mitarbeiter abwehrend reagiert und sich verteidigt. Sagen Sie: „Mir gefällt nicht, dass Sie sich nicht bereit erklären, Ihren Konflikt mit Herrn Müller in einem offenen Gespräch zu bereinigen. Das schadet unserem Teamgeist und damit der ganzen Abteilung.“
3. Sagen Sie dem Mitarbeiter auch, was Ihnen an seinem Verhalten gefällt. Damit fällt es ihm leichter, Kritik anzunehmen.

4. Versetzen Sie sich in die Lage des Mitarbeiters: „Ich weiß, dass das für Sie eine schwierige Situation ist. Ich wünsche mir jedoch, dass …“

Der Mitarbeiter wird mit Entschuldigungen und Erklärungsversuchen auf Ihre Kritik antworten. Die häufigsten Entschuldigungen und mögliche Reaktionen Ihrerseits haben wir hier für Sie zusammengestellt.

1. persönliche Probleme, z.B. zu viel Stress zu Hause.

Reaktion: Gehen Sie auf den Mitarbeiter ein und bieten Sie Lösungen an, z. B. Gleitzeit, Betriebspsychologe, usw. Geben Sie Hilfe zur Selbsthilfe.
2. Überforderung, z. B. zu viele Aufgaben und Anforderungen gleichzeitig bewältigen muss. 
Reaktion: Bieten Sie – je nach Problem – eine interne oder externe Schulungsmaßnahme, Hilfe eines erfahrenen Kollegen oder Änderung der Aufgabenverteilung an.
3. Mitarbeiter lehnt Verantwortung ab, z. B. Technik ist schuld.
Reaktion: Stellen Sie klar, dass Sie heute ausschließlich über den Mitarbeiter und seinen Arbeitsanteil sprechen.
4. Vergleich mit Kollegen. Er empfindet Ihre Kritik als unberechtigt, weil seiner Meinung nach Kollegen noch viel größere Defizite haben.
Reaktion: Sie sprechen ausschließlich über diesen Mitarbeiter und seine Arbeit. Sagen Sie, dass Sie mit Kollegen ebensolche Gespräche führen, wenn Sie es für erforderlich halten.
5. Mitarbeiter ist verletzt, z. B. reagiert er mit Tränen und Erschrecken.
Reaktion: Geben Sie ihm Zeit, sich zu beruhigen, und warten Sie ab, bis sich Schreck und Tränen gelegt haben. Dann fahren Sie behutsam in der sachlichen Erläuterung Ihrer Kritik fort.