Mitarbeiterbeurteilung – Diese Fehler sollten Sie unbedingt vermeiden

In vielen Unternehmen werden die Mitarbeiter durch ihre Vorgesetzten, Kollegen oder direkt unterstellten Arbeitnehmern beurteilt. Häufig werden bei solchen Beurteilungen Fehler gemacht, sodass die Beurteilungen nicht objektiv erfolgen.

Die Mitarbeiterbeurteilung als Grundlage für den beruflichen Werdegang

Eine Mitarbeiterbeurteilung dient der Einschätzung der Leistungsfähigkeit und der Leistungsbereitschaft eines Mitarbeiters. Sie spiegelt, sofern die Einschätzung des Mitarbeiters objektiv erfolgt, die Arbeitsqualität, die Arbeitsquantität, das Leistungsverhalten sowie das Führungsverhalten eines Mitarbeiters umfassend wider. Deshalb ist die Mitarbeiterbeurteilung oftmals die Grundlage für die Weiterbildungs- und Laufbahnplanung.

Aufgrund der großen Bedeutung der Mitarbeiterbeurteilung ist es wichtig, dass die Einschätzung der Mitarbeiter nach objektiven und einheitlichen Kriterien erfolgt. Nur unter dieser Voraussetzung ist es mithilfe einer Mitarbeiterbeurteilung möglich, die richtigen personalpolitischen Entscheidungen zu treffen.

Nicht jede Mitarbeiterbeurteilung spiegelt die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft eines Mitarbeiters korrekt wider

Eine Mitarbeiterbeurteilung sollte die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft eines Mitarbeiters möglichst objektiv widerspiegeln. In der Praxis kommt es bei der Einschätzung der Mitarbeiter jedoch immer wieder zu falschen Beurteilungen. Hierfür gibt es 5 wesentliche Gründe.

Grund Nr. 1: Die Sympathie bzw. Antipathie wirkt sich auf die Beurteilung eines Mitarbeiters aus

Bei der Einschätzung eines Mitarbeiters sollte persönlichen Präferenzen nicht berücksichtigt werden. In der Praxis ist dies jedoch nur bedingt möglich, da die Menschen ihre Gefühle bei der Beurteilung nicht vollständig ausschalten können. In Abhängigkeit von Sympathie bzw. Antipathie wird deshalb das Leistungsverhalten bzw. die Leistungsfähigkeit unterschiedlich eingeschätzt. Zumeist werden Personen, die einem sympathisch sind, positiver bewertet.

Grund Nr. 2: Bestehende Vorurteile wirken sich auf die Beurteilung eines Mitarbeiters aus

Es gibt verschiedene Vorteile, die sich im Rahmen einer Beurteilung auf die Einschätzung eines Mitarbeiters auswirken können. So ist es zum Beispiel denkbar, dass einer Person aufgrund des Geschlechts ohne genaue Überprüfung eine bestimmte Fähigkeit abgesprochen wird. Als Beispiel für ein solches Vorurteil ist die geringe körperliche Belastbarkeit einer Frau zu nennen.

Grund Nr. 3: Ein vermuteter kausaler Zusammenhang wirkt sich auf die Beurteilung eines Mitarbeiters aus

In vielen Fällen führt ein vermeintlicher kausaler Zusammenhang dazu, dass ein Mensch in einem bestimmten Punkt falsch beurteilt wird. So ist es zum Beispiel denkbar, dass man jemanden, der eine Fremdsprache nicht flüssig sprechen kann, unterstellt, dass er diese auch nicht versteht. Dies muss jedoch nicht zwingend der Fall sein, da es auch möglich ist, dass ein Leseverständnis gegeben ist.

Grund Nr. 4: Der erste Eindruck wirkt sich auf die Beurteilung eines Mitarbeiters aus

Der erste Eindruck, den eine Person von einem anderen Menschen erhält, hat einen großen Einfluss auf die Einschätzung eines Mitarbeiters. Vielfach spiegelt der erste Eindruck das Verhalten einer Person nur bedingt wider, sodass es zu einer falschen Beurteilung kommen kann.

Grund Nr. 5: Einzelne Beobachtungen wirken sich stark auf die Beurteilung eines Mitarbeiters aus

Es kommt immer wieder vor, dass einzelne Beobachtungen, die sehr bedeutend waren oder noch nicht so lange zurückliegen, sich besonders stark auf die Beurteilungen eines Mitarbeiters auswirken. So ist es zum Beispiel denkbar, dass ein größerer Konflikt in der Vergangenheit oder ein kleinerer Konflikt in jüngster Vergangenheit dazu führt, dass ein Mitarbeiter in einzelnen Punkten negativ beurteilt wird.

Um eine falsche Beurteilung aufgrund der hier genannten Punkte zu vermeiden, sollte man darauf achten, dass eine Einschätzung möglichst auf der Grundlage von festgelegten Kriterien erfolgt. Zudem sollte man im Idealfall eine 360-Grad-Beurteilung durchführen.

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