Mit Karts auf Stadtrundfahrt

Wie kommen Karts auf öffentliche Straßen, noch dazu mitten in Berlin? Das junge Unternehmen Kart4You hat einen Weg gefunden, etwas ungewöhnlichere Stadtrundfahrten anzubieten. Dafür haben sie die Lizenz bei der EU beantragt, und nicht in Deutschland. EU-Recht steht über nationalem Verkehrsrecht und erlaubt "leichte vierrädrige Kraftfahrzeuge bis 350 kg Gewicht" im Straßenverkehr.

Vorgeschrieben sind das Tragen von Helm oder Gurt sowie ein Führerschein Klasse 3. Und dann kann’s losgehen: Die Karts von Kart4You sind an mehreren Standorten in Deutschland verfügbar, unter anderem am Berliner Hauptbahnhof. Besonders Touristen nutzen die kleinen Flitzer gern für ihre Stadtrundfahrten, und so sind die Karts meist ausgebucht. Für drei Stunden kostet die Miete 49 Euro.

Die Gefährte sind auch aufgrund ihrer Handlichkeit beliebt. Zwei Meter Länge und 1,12 Breite, dazu ein Motor mit 9 PS und Automatikschaltung und eine Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h garantieren Fahrspaß ziemlich dicht am Asphalt.

Die niedrige Sitzposition und nichtvorhandene Federung sind gewöhnungsbedürftig, und die Lenkung verlangt ein bisschen Übung – bei den Karts hat sie kein Spiel, jede Bewegung wird umgesetzt. Auch beim Thema Umweltschutz stechen Karts das Mietauto aus: Der Verbrauch liegt bei drei Liter Super.

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Bei allen Vorteilen gibt es aber auch kritische Stimmen. So hält der ADAC Karts im Straßenverkehr für "eine Katastrophe", so ADAC-Sprecher Michael Pfalzgraf, denn die Karts haben keine Knautschzone und sind durch die tiefe Lage für die anderen Verkehrsteilnehmer nur schlecht zu erkennen, besonders von einem Lkw aus.

Aber trotz dieser Warnung ist die Nachfrage nach den Karts von Firmengründer Seyit Erdogan ungebrochen. Mittlerweie unterhält Kart4You Vermietstationen in 26 Städten.