Mit indirekter Kommunikation führen?

Als Führungskraft sind Sie es möglicherweise gewohnt, klare und direkte Anweisungen zu geben. In der Kommunikation kommt es aber nicht darauf an, wie Sie eine Anweisung gemeint haben, sondern wie sie beim Empfänger aufgenommen wird. Und sehr häufig werden Anweisungen trotz Wohlgeformtheit als Befehle wahrgenommen.

Anweisungen werden oft abgelehnt. Häufig treffen Sie aber auch auf Mitarbeiter, die prinzipiell keine Anweisungen ertragen. Bei solchen Mitarbeitern empfiehlt es sich, von der direkten zur indirekten Kommunikation zu wechseln. Besonders in solchen beruflichen Situationen, in denen Sie mehr als Impulsgeber auftreten wollen und weniger als Vorgesetzter.

Vorteile indirekter Kommunikation
Indirekte Kommunikation lässt viele gedankliche Freiheiten beim Gesprächspartner zu. Denn wer während seiner Kommunikation individuelle Bilder und Emotionen in seinen Gesprächspartnern erzeugen kann, besitzt großen Einfluss. Sie sind damit in der Lage, mit scheinbar leeren Formulierungen, genau die Gedanken der Zuhörer zu treffen.

Verschiedene Möglichkeiten der indirekten Kommunikation
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, indirekte Kommunikation einzusetzen. So können Sie Befehle versteckt in Ihre Sätze einbetten. Hier ein Beispiel: "Ich weiß nicht genau, ob Sie schon jetzt anfangen werden, das neue Führungskonzept umzusetzen?" Oder wie wäre es, wenn Sie analog markieren?

Wenn man etwas analog markiert, verbindet man eine Satzaussage zur Unterstützung mit einem bestimmten Verhalten. Beispiel: "Wenn man auf jemanden wartet, wird die Zeit so lang, dass man den Drang verspürt, irgendetwas Sinnvolles zu tun."

Mit Zitaten arbeiten. Besonders effektiv sind oft eingebettete Zitate. Beispiel: "Wir hatten während der Schulzeit einen richtigen Wadenbeißer. Wenn der irgendetwas herumliegen sah, mussten wir sofort alles liegen lassen und sofort aufräumen." Oder versuchen Sie es mit eingebetteten Fragen: "Ich bin echt gespannt, wie Sie mit dem neuen Mitarbeiter klar kommen?"

Profis der indirekten Kommunikation arbeiten häufig mit Vorannahmen, sogenannten Präsuppositionen. Diese stellen den Mitarbeiter lediglich vor eine Scheinalternative. Er kann zwar frei wählen, jede der Auswahlmöglichkeiten läuft allerdings auf dieselbe Handlung hinaus.

Die Worte: "Bemerken, wahrnehmen, erkennen, spüren" beinhalten schon eine Vorannahme. Beispiel: "Wann haben Sie bemerkt, dass sich Ihr Arbeitsstil verändert hat?" Einfacher ist es da für Sie vielleicht mit dem Einsatz von Verben: "Wenn Sie gerade auf dem Wege zum Kopieren sind, können Sie meine Unterlagen mit ins Sekretariat nehmen."

Fazit: Wenn Sie bislang noch Schwierigkeiten haben, Ihre Anweisungen positiv zu formulieren, arbeiten Sie doch einfach mit negativen Befehlen: "Bitte kommen Sie nicht in mein Büro, ehe Sie nicht alle Arbeiten erledigt haben."