Methodenkompetenz und Sozialkompetenz: Überzeugend präsentieren

Überzeugend zu präsentieren ist heute eine der wichtigsten Schlüsselqualifikationen überhaupt. Wir alle präsentieren fast ständig: Unsere Arbeitsergebnisse ebenso wie unsere Projektideen – mit dem Ziel, Ressourcen wie Geldgeber, Unterstützer, Mitstreiter usw. zu gewinnen. Überzeugen bedeutet, dem Gegenüber zu helfen, meine Sicht der Dinge zu teilen und sich meinem Standpunkt freiwillig anzuschließen.

Mit Methodenkompetenz präsentieren und überzeugen 
Zu überzeugendem Präsentieren gehören zweierlei Dinge: Zum einen die souveräne Beherrschung der Präsentationsmethoden, -werkzeuge und –medien (mit anderen Worten: Methodenkompetenz), zum anderen Zielgruppengerechtigkeit in der Auswahl unserer Argumente wie in der Gestaltung unserer Präsentation (in erster Linie Sozialkompetenz).

Souveräner Umgang mit den unterschiedlichsten Präsentationsmitteln ist dabei die notwendige Voraussetzung für überzeugendes Präsentieren. ‚Souveräner Umgang‘ bedeutet dabei ausdrücklich nicht, das Gegenüber mit einer möglichst großen Zahl möglichst überladener PowerPoint-Folien zu "erschlagen" – das wäre Überreden im schlechtesten Sinn!

Sondern es meint, ihn oder sie mittels einer gut aufgebauten, überraschenden, zu meiner Person und meinem Anliegen passenden Präsentation zum Nachdenken zu bringen, so dass er oder sie sich freiwillig meiner Position anschließt. DAS ist nachhaltiges Überzeugen!

[adcode categories=“bildung-karriere,arbeit-beruf“]

Zielgruppen- bzw. adressatengerecht aufbereitet
meint die Umsetzung der Erkenntnis, dass die Empfänger meiner Botschaft unterschiedlich sind. Diese Tatsache gilt es zu berücksichtigen.

Unterschiedliche Wahrnehmungs- und Lerntypen
Man unterscheidet hier den visuellen, den auditiven und den kinästhetischen Typen. Diese Typen liegen nicht sauber getrennt vor, sondern in aller Regel als Mischform mit jeweils einem bevorzugten Sinneskanal. Man kann relativ gut erkennen, welchem Typen man sich gegenüber sieht, indem man die Sprache des Gegenübers wahrnimmt und analysiert:

Der (primär) visuelle Typ benutzt überwiegend Sprachbilder aus eben diesem Bereich: "Das leuchtet mir ein", "Jetzt sehe ich klarer" oder "Geht Dir da ein Licht auf?". Ein hauptsächlich auditiver Typ äußert höchstwahrscheinlich, "Etwas klingt falsch" oder "hört sich gut an". Und der Kinästhet möchte etwas "begreifen" oder moniert, "das bereite ihm Bauchschmerzen".

Häufig haben wir es mit Mischtypen zu tun
und noch viel häufiger sind unsere Auditorien (= Zielgruppen) aus den unterschiedlichsten Typen zusammengesetzt.

Zielgruppengerechte Aufbereitung unserer Argumente und zielgruppengerechte Gestaltung unserer Präsentation bedeuten also gerade nicht Einseitigkeit, sondern Vielfalt: Jede Behauptung wird idealerweise mehrfach unterfüttert, so dass sie die verschiedenen Sinneskanäle der unterschiedlichen Wahrnehmungs- und Lerntypen anspricht und ihnen auf diese Weise plausibel wird.

"Multimedial" präsentieren 
wird im Zusammenhang mit Präsentation und Präsentieren gern und oft verwandt, allerdings häufig als "Buzzword". Richtig verstandene Multimedialität bedeutet neben der eben angesprochenen gezielten und parallelen Ansprache der unterschiedlichen Sinneskanäle vor allem in längeren Präsentationen den gezielten Wechsel der Präsentationsmethoden und –medien mit dem Ziel, vorzeitige Ermüdungserscheinungen beim Publikum zu vermeiden.