Wasser predigen, Wein genießen?!
Nahezu regelmäßig werden wir damit konfrontiert: Vetternwirtschaft hier, Vorteilsnahme dort! Verluste, vor allem der Glaubwürdigkeit, sind die zwangsläufige Folge für Politiker und Unternehmer.
Versprechen, die oft genug bewusst, also von vornherein wissend nicht eingehalten werden können, kennzeichnen dabei so manche, unverständlich anmutende Geschichte.
Die Jugend formt schon aus ihrer Sicht dazu passende Worte dazu, so das „wulffen“. Sie meint damit kurzum „auf Kosten anderer leben“. Traurig, aber wahr, immerhin hat „wulffen“ laut spiegel.de auf der Hitliste der Jugendworte des Jahres 2012 den vierten Platz belegt.
Was Sie an loyalem Verhalten vorleben, bekommen Sie wieder!
Loyalität ist ein berechenbares Geben und Nehmen! Als Führungskraft loyal gegenüber seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu sein, ist eine Selbstverständlichkeit, sollten wir deshalb annehmen. Dem ist, wie viele von mir geführte Mitarbeitergespräche eindrucksvoll belegen, in der Praxis leider oft nicht so! Oft ist uns das gar nicht bewusst, weil wir nicht vorsätzlich illoyal sein wollen bzw. sind.
Aufmerksame Beobachtung hilft meist schon
Achten Sie deshalb auf Reaktionen Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unsicherheit, Misstrauen, mangelhafte Sorgfalt, Desinteresse, schlechte Kommunikation, mangelhaftes Interesse, Unaufrichtigkeit, sich zu wenig kümmern: Alles möglicherweise ernst zu nehmende Anzeichen für den Beginn einer Loyalitätskrise.
Loyalität kann zum Imageproblem werden
Dennoch: Illoyale Führungskräfte halten sich in ihrer Position meist nicht lange, es sei denn, sie haben die alleinige Macht im Unternehmen. Aber auch dann nützt ihnen diese wenig: Gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter realisieren das schnell.
Sie gehen oder verhalten sich genauso! Neue, gute Mitstreiter werden sie nur schwer bis gar nicht bekommen, oder sie zahlen „Schmerzensgeld“! Solche Führungskräfte bzw. deren Unternehmen haben dann ein schwerwiegendes Imageproblem!
Loyalität: Wichtiger Gegenwert und charakterlicher Wertmaßstab!
Loyalität ist ein wichtiger Gradmesser für Vertrauen! Gemessen wird sie unter anderem an der Aufrichtigkeit und am fairen, aus Sicht des Mitarbeiters ausgewogenen und gerechten Umgang miteinander. Damit steht Loyalität für die Beziehungsqualität zwischen Mitarbeitern und Führungskräften.
Loyalitätszweifel kommen schnell
Manchmal reicht schon eine unbedachte Geste, eine unüberlegte Unterstellung, eine falsche Annahme, um Zweifel an der Loyalität aufkommen lassen kann. Daran können wir erkennen, wie sensibel wir auf derartige Ausdrucksformen der Loyalität reagieren, welche engen Maßstäbe wir im Einzelfall anlegen.
Wofür steht Loyalität?
Loyalität steht als Überschrift zunächst für Treue und Verbundenheit und damit für viele Charakterzüge, die sich daran messen lassen. Loyalität spielt für uns von Kindesbeinen an eine sehr bedeutende Rolle.
Wir wachsen buchstäblich mit ihr auf, erfahren und lernen sie dadurch, oder auch nicht! Von unseren Eltern erwarten wir Loyalität, ohne diese zu hinterfragen. Das ändert sich mit den ersten Beziehungen, die außerhalb der Familie entstehen.
Loyalität gestalten
Umso wichtiger ist es, Loyalität messbar zu machen, sie immer wieder vorzuleben und sie dadurch allen Beteiligten gegenüber klar und unmissverständlich zum Ausdruck zu bringen und erlebbar zu gestalten!
Achten Sie deshalb darauf, dass Sie bei Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern immer die gleichen Maßstäbe anlegen und nicht den ein oder anderen Mitarbeiter aus unerfindlichen Gründen für den Rest zu bevorzugen!
Freundliche Grüße aus Krefeld und viel Erfolg bei der Umsetzung wünscht Ihnen
Theo van der Burgt
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