Wie wär’s mit etwas Unvollkommenheit statt Perfektionismus?
Das angeblich so leicht erreichbare perfekte Leben ist eine gefährliche Täuschung, weil Sie es nie so hinkriegen werden. Sie binden Energie, die Sie an anderer Stelle sinnvoller einsetzen können.
Fördern Sie lieber Ihre Stärken und stehen Sie zu Ihren Schwächen. Das Leben hat nun mal Ecken und Kanten. Nur wenn Sie die akzeptieren, kommen Sie besser mit sich und Ihrer Umwelt klar. Übertriebene Genauigkeit macht auf Dauer krank. Reduzieren Sie Ihre Erwartungen an sich selbst und sparen Sie damit viel Zeit. Regel: So gut wie nötig. Nicht besser.
Jedes Ding hat zwei Seiten – auch der Perfektionismus
Denken Sie auch öfter: „Wenn ich nicht alles richtig mache, bin ich ein Versager“? Trennen Sie sich ganz schnell von dieser Meinung. Sie sind ein liebenswerter Mensch und mit Fähigkeiten ausgestattet, die nur Sie besonders gut können. Ach, Sie haben auch Schattenseiten? Natürlich, die gehören nun mal dazu! Sie können hervorragend organisieren, nehmen sich aber immer zu viel vor? Sie verfolgen eine Sache hartnäckig, merken aber oft erst zu spät, dass es sich nicht lohnt?
Akzeptieren Sie die Unvollkommenheiten einfach. Das ist es, was Sie liebenswert macht. Stehen Sie dazu und machen das auch anderen klar. Was haben Sie der Welt sonst zu bieten, wenn Sie so sind, wie jeder Sie haben will?
Schwören Sie dem Perfektionismus ab
Bitten Sie einfach mal um Hilfe, antworten Sie auf eine Frage mit „Das weiß ich nicht“. Das entspannt Ihr Unterbewusstsein ungemein und der innere Druck lässt erheblich nach. Sie müssen nicht jeden Tag besser, schneller, effektiver sein. Schalten Sie um auf genießen und jagen Sie nicht dem Unmöglichen hinterher. Selbst in der Raumfahrt gehen die Techniker und Konstrukteure davon aus, dass kein wichtiges System perfekt arbeitet – deshalb sind viele gleich doppelt vorhanden.
Sie sind, wie Sie sind: kompetent und einmalig. Seien Sie deshalb großzügig zu sich selbst.
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