Leichter lernen: Spickzettel fürs Gehirn

Lesen ist nicht gleich gemerkt! Wie können Sie nun das Gelesene mit einem Spickzettel fürs Gehirn abspeichern? Hier lernen Sie, wichtige Inhalte, z. B. Wissen, das Sie sich merken müssen, jederzeit abrufbereit zu haben.

Auch Ihre Erfahrung?

  • Beim neuen Job hören Sie: "Herr Müller, diese Informationen müssen Sie bei der Kundenberatung immer geistig abrufbereit haben" oder
  • Bei Ihrer beruflichen Weiterbildung: "Damit Sie im Kurs weiter machen können, müssen Sie diese Inhalte verinnerlicht haben."

Und wir sitzen da und all das Gelesene, Gelernte, all die Notizen scheinen sich wieder in Luft aufzulösen – oder Sie haben das Gefühl, dass Ihr Gehirn einem Sieb gleicht. Das macht Stress und Frust und kostet uns unendlich viel Energie.

Das muss nicht sein! – Machen Sie Ihr Gehirn zu Ihrem Freund, und Ihre frisch gespeicherten Lerninhalte können Sie, wie früher bei einem Spickzettel abspeichern und jederzeit abrufbereit bereit haben.

Spickzettel fürs Gehirn: Unser Gehirn ist eher "faul", wenn es darum geht, neue Inhalte zu lernen
Wenn Sie Ihrem Gehirn nicht öfter den inneren Befehl geben, diese neuen Informationen auch wirklich vom Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis abzuspeichern, wird auch nichts passieren. – Und das hat nichts damit zu tun, dass Sie "dumm" oder schon "zu alt" zum Lernen sind.

Setzen Sie einfach einmal folgende Vorgehensweise um:

Wenn Sie mit dem ganzen Lesestoff fertig sind, fertigen Sie entweder

  • wie in der alten Schulzeit einen "Spickzettel"
  • oder fertigen Sie eine "Übersichts-Map"
  • oder legen Sie sich eine Wissens-Karteibox an
  • oder legen Sie sich auf dem PC ein entsprechendes Dokument an 

Spickzettel fürs Gehirn: Neue Informationen festhalten
Mit folgenden Schritten können Sie nun die Informationen, die Sie zuvor gehirn-gerecht gelesen haben, verinnerlichen und jederzeit abrufen:  

  • Stellen Sie sich nun folgende Frage: "Worum geht es hier?"
  • In eigenen Worten wiedergeben
    Sagen Sie laut in eigenen Worten, was Sie gerade gelesen haben. Sobald Sie laut mit sich selbst sprechen, muss Ihr Gehirn aktiv werden und sich nochmals bewusst daran erinnern, was Sie zuvor gelesen haben. Wichtig dabei: Ich meine nicht "Auswendig lernen", sondern in eigenen Worten selbst ausdrücken, wie Sie das Gelesene wahrgenommen und innerlich verarbeitet haben.
  • Notizen machen
    Machen Sie sich beim Lesen im Buch oder in der Zeitschrift am Rand Notizen (also zusätzlich zu Ihren schon getätigten Markierungen – entweder mit Bleistift, oder Textmarker hervor gehoben!)
    Vorsicht!: Falls es nicht Ihr Buch oder Ihre Zeitschrift ist, dann arbeiten Sie mit "Haftis" oder Papierstreifen, die Sie ankleben, anklammern oder einfach ins Buch reinlegen.
  • Nun Ihre wichtigste Investition: Spickzettel vordefinieren
    Sie haben sich vor dem Lesen die W-Fragen (Wer? Wie? Wo? Was? Wann? Warum?) gestellt. Nun machen Sie kurze Notizen. Gehen Sie dabei spielerisch vor.
  • Spickzettel erstellen
    Erstellen Sie nun aus dem
    1. überflogenen Text (Buch, Zeitschrift etc.)
    2. dazu die richtig gestellten Fragen und
    3. mit konzentriertem Lesen
    Ihren Spickzettel.
  • Variationen, wie Ihr Spickzettel aussehen könnte
    >   als Mindmap = eine Gedankenkarte
    >   als Karteikarte = mit den wichtigsten Stichpunkten
    >   als ABC-Liste = Technik von Vera F. Birkenbihl
    >   als KAWA = nach Vera F. Birkenbihl (Kreative Analographie Wort Assoziationen)
    >   als Dokument im PC (z. B. über Word, Power-Point, Publisher, oder  Excel)
    >   als Themenblatt in einem Zeitmanagement-Buch
    >   als Eintrag in einem Ordner oder Spiralbuch in dem Sie all Ihre Spickzettel sammeln

Seien Sie kreativ, wenn Sie den Spickzettel fürs Gehirn erstellen
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie kreativ ich früher war, wenn ich mir einen Spickzettel vor einer wichtigen Klassenarbeit geschrieben habe und ihn dann auch noch kreativ verstecken musste.

Ich habe jedoch nie den Spickzettel benützen müssen. Eigenartigerweise hatte ich in meinem Gehirn alles so tief verinnerlicht, weil ich das Gelernte (oft einen ganzen Leitzordner voll) bis auf 1 oder 2 Seiten verkürzen musste. Dabei sind innere Bilder entstanden, dass ich sogar bei der Klassenarbeit die Seite, die Abbildung und die Positionierung des Textes ganz genau vor Augen hatte.

Testen Sie es selbst. Im nächsten Serienartikel erfahren Sie, wie Sie Ihren Spickzettel vom Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis archivieren können! Und wie wirkungsvoll die richtigen Wiederholungen zur rechten Zeit sind.

Haben Sie Fragen? – Dann schreiben Sie mir kurz. Ich freue mich auf einen regen Austausch.