Kundengewinnung: Lassen Sie Ihre Käufer die Werbung gestalten

Keine Werbung wirkt so gut wie die Empfehlung eines zufriedenen Kunden: Diese Erkenntnis nutzen immer mehr Firmen – und lassen die Reklame von ihren Kunden gestalten.
Drei aktuelle Beispiele:
  • Für seine neue Printkampagne forderte Mercedes unlängst Kunden auf, Schnappschüsse von ihrem Wagen einzusenden. 1.000 Fotos gingen ein. Die Anzeigen laufen in US-Zeitschriften.
  • Die US-Fastfood-Kette Kentucky Fried Chicken forderte ihre Kunden auf, Werbespots für neue Produkte zu drehen. Die Gewinnerspots wurden zur besten Sendezeit landesweit ausgestrahlt.
  • Die politische Organisation MoveOn lud Surfer im Internet ein, TV-Spots gegen Präsident Bush zu drehen und einzusenden. Die Reaktion war überwältigend; einige der Clips standen professionellen Produktionen in nichts nach.

Die dahinter liegende Entwicklung heißt Co-Kreation: Konsumenten beteiligen sich künftig an der gesamten Wertschöpfung, von der Produktentwicklung bis hin zur Vermarktung.

Erstaunlich: Viele Kunden scheinen nur darauf gewartet zu haben, für ihre Lieblingsprodukte kostenlos Werbung zu produzieren. Auf der Internetseite www.lovemarks.com etwa preisen Surfer enthusiastisch ihre Lieblingsmarken an – von Lego bis zu Post-it Haftzetteln. Unter www.obtainium.tv können begeisterte Kunde sogar eigene 30-sekündige Werbeclips hinterlegen.

Eine interessante Idee, meint der "Trendletter", die helfen kann, authentisches Marketing zu produzieren. Aber: Die Demokratisierung des Marketings darf nicht in Anarchie umschlagen. Das werbende Unternehmen sollte – wie im Fall Mercedes – die redaktionelle Kontrolle behalten. Können die Kunden, wie bei Obtainium, die Werbeinhalte völlig frei gestalten, könnte das negative Folgen haben: Falsche Zielgruppen erscheinen in den Clips, Markenlogos werden verfälscht, satirische Inhalte schädigen das Image.